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Quartett zur Lösung von Syrien-Konflikt

Ägypten will den Iran in eine Lösung des Syrien-Konflikts einbinden und drängt seine arabischen Nachbarn zum Handeln. Präsident Mursi kündigte am Mittwoch die Bildung eines Quartetts aus Saudi-Arabien, der Türkei, Ägypten und Iran an, um über die Krise in Syrien zu beraten. Ob sich die Gruppe auf eine einheitliche Haltung verständigt, gilt aber als ungewiss.


In seiner ersten Ansprache vor der Arabischen Liga als Präsident rief der Islamist Mursi die Länder der Region auf, auf ein Ende des Blutvergießens in Syrien hinzuarbeiten. Die Zeit für Reformankündigungen sei vorbei. “Jetzt muss ein Wandel erfolgen”, betonte Mursi und mahnte die Regierung in Damaskus, Lehren aus dem arabischen Frühling zu ziehen. Wie und wo das Quartett zusammenkommen soll, blieb aber offen. Ein Regierungsvertreter sagte, die Länder würden über ihr weiteres Vorgehen beraten, die formelle Bildung des Quartetts werde aber noch diskutiert. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters hatte Mursi kürzlich eine “ausgewogene Außenpolitik” angekündigt und sich für eine Absetzung Assads ausgesprochen. Der Iran wäre in dem Quartett das einzige Land, das Assad trotz dessen harten Vorgehens gegen seine Gegner die Treue hält.

In Syrien berichteten Rebellen, sie hätten in der nördlichen Provinz Idlib ein Kampfflugzeug abgeschossen. Für die Rebellen wäre das ein wichtiger Erfolg, setzt Assad doch zunehmend auf die Luftwaffe, um die Aufständischen in die Knie zu zwingen. In den Staatsmedien war von einem Absturz wegen technischer Probleme die Rede. In einem von der Syrischen Märtyrer-Brigade veröffentlichten Video war ein abgestürztes, in Tarnfarben bemaltes Flugzeug und die Leiche eines Piloten zu sehen. Die Rebellen hatten nach eigenen Angaben bereits in der östlichen Provinz Deir al-Zor ein Kampfflugzeug abgeschossen. Die Angaben lassen sich nur schwer überprüfen, weil Journalisten in Syrien nicht frei berichten können.

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