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Putin verschärft Drohungen gegen Europa

Moskau - Kurz vor dem G-8-Gipfeltreffen im norddeutschen Heiligendamm hat der russische Präsident Putin als Reaktion auf die US-Raketenabwehrpläne seine Drohungen gegen Europa und die USA verschärft.

Putin kündigte in einem Interview mit Medien aus den G-8-Mitgliedstaaten die Absicht an, als mögliche Reaktion „neue Ziele in Europa“ ins Visier russischer Raketen zu nehmen.

„Wenn die Amerikaner einen Teil ihres strategischen Nuklearpotenzials nach Europa verlegen und wir nach Ansicht unserer Militärexperten dadurch bedroht werden, dann sind wir gezwungen, entsprechende Gegenmaßnahmen zu unternehmen“, sagte Putin in dem vom Kreml am Montag veröffentlichten offiziellen Text des Interviews.

Der Kremlchef machte deutlich, dass er die geplante US-Raketenabwehr für Mitteleuropa als ein Element des „strategischen Nuklearpotenzials der USA“ wertet. „Natürlich müssten wir dann neue Ziele in Europa ins Visier nehmen“, sagte Putin wörtlich. Zuvor hatten russische Militärs zu verstehen gegeben, dass vor allem die geplante US-Radaranlage in Tschechien und die US-Raketensilos in Polen anvisiert werden könnten.

Der russische Präsident machte im Interview zugleich deutlich, dass er gegen ein solches Wettrüsten sei und keine Konfrontation mit dem Westen suche. Putin wird auf dem Gipfeltreffen der sieben wichtigsten Industrienationen und Russlands (G-8) vom 6. bis 8. Juni in Heiligendamm mit US-Präsident George W. Bush zu einem Einzelgespräch zusammenkommen.

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