Prozess um Handgranatenmord: Vater des Verdächtigen vor Gericht

Der Vater des Hauptverdächtigen soll die Handgranate, mit der zwei Menschen getötet wurden, besorgt haben und muss sich daher wegen Vergehens gegen das Kriegsmaterialgesetz und gegen das Waffengesetz vor dem Straflandesgericht verantworten müssen.
Vater soll Handgranate besorgt haben
Damit bestätigte sein Anwalt Nikolaus Rast am Sonntag einen Bericht des “Kurier”. Demnach habe der Sohn des 63-Jährigen – der 35-jährige Kristijan H., der sich im Oktober wegen Mordes verantworten muss – gebeten, ihm eine Handgranate aus Kroatien mitzubringen, was der Taxifahrer auch gemacht hat. Da der Sohn an der Funktionstüchtigkeit dieses alten Sprengmittels zweifelte, ließ er eine neuere Splitterhandgranate bestellen, die Kristijan H. dann allerdings selbst abgeholt haben soll, so der “Kurier”.
Nach Angaben von Nikolaus Rast wird sich sein Mandant beim Prozess im September schuldig bekennen, “nicht wissend”, dass sein Sohn den Sprengstoff für ein Tötungsdelikt verwenden wollte. Die Verhandlung ist für einen Tag anberaumt und findet um 9.00 im Saal 202 statt, wie Rast der APA mitteilte.
Handgranatenmord in Wien-Ottakring
Kristijan H. wird sich im Oktober wegen Doppelmordes verantworten müssen. Der Hauptangeklagte hatte Angst, als Steuerbetrüger aufzufliegen, und soll deshalb den Transportunternehmer Zlatko N. (45) und den zeitweise von ihm als Fahrer beschäftigten Horst Waldemar W. (57) in einem spektakulären Anschlag getötet haben. Mitangeklagt ist auch die ältere Schwester des mutmaßlichen Haupttäters und ein Bekannter. Die 43-jährige Renata H. soll in die blutigen Pläne zur Gänze eingeweiht gewesen sein. Dejan V. wird angekreidet, an der unmittelbaren Tatausführung in Kenntnis des mörderischen Plans beteiligt gewesen zu sein.
(APA/Red)