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Prozess nach Hammer-Mord

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Weil sie im vergangenen Sommer ihren Ehemann in der gemeinsamen Wohnung in Wien-Favoriten erschlagen hat, steht eine 46-jährige Frau am Mittwoch wegen Mordes vor einem Wiener Schwurgericht.

Die Mutter von vier erwachsenen Kindern hatte laut Anklage jahrelange Demütigungen und körperliche Misshandlungen des amtsbekannten Gewalttäters hingenommen. Eine weitere Tätlichkeit dürfte am 5. Juli 2005 jedoch das Fass zum Überlaufen gebracht haben.

Als sich der Mann auf die Wohnzimmercouch legte, ging sie in die Abstellkammer, holte einen Hammer und schlug damit laut Anklage mehrfach auf den um ein Jahr jüngeren Ehemann ein. Dann schleifte sie ihn ins Schlafzimmer, wischte das Blut auf und legte die Leiche am nächsten Morgen im Stiegenhaus ab. Im Fall eines Schuldspruchs im Sinn der Anklage drohen der Frau zehn bis 20 Jahre Haft.

Ihre Mutter hätte sich sehr vor dem Familienoberhaupt gefürchtet, gaben die Söhne der Angeklagten im Zeugenstand an. Dieser habe sie schlecht behandelt, sie oft beschimpft, aber selten in ihrer Gegenwart geschlagen, sagte einer von ihnen: „Ich hätte eingegriffen. Er war kein sehr mutiger Mann.“

Das alltägliche Leben in der Familie dürfte alles anderes als harmonisch verlaufen sein. Der Vater soll oft erst um 4.00 Uhr in der Früh von seiner Freundin nach Hause gekommen sein. Wenn seine Frau ihn fragte, wo er so lange gewesen sein, „wurde er sehr zornig“, so einer der drei erwachsenen Söhne, die mit den Eltern in der recht großen Wohnung in Wien-Favoriten gelebt hatten.

Mit dem Urteil ist in den Abendstunden zu rechnen.

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