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Prozess nach Ausschreitungen am Akademikerball wird fortgesetzt

Akademikerball - Prozess gegen Deutschen Josef S. wird fortgesetzt
Akademikerball - Prozess gegen Deutschen Josef S. wird fortgesetzt ©APA
Am Wiener Straflandesgericht wird kommende Woche der durchaus umstrittene Prozess gegen einen deutschen Demonstranten beim Akademikerball fortgesetzt.
Prozess steht bevor
Deutscher Aktivist angeklagt
Josef S. bleibt in U-Haft
Ausschreitungen bei Demos

Josef S., der seit Jänner in U-Haft sitzt, wird Landfriedensbruch, schwere Sachbeschädigung sowie schwere Körperverletzung vorgeworfen. An den Verhandlungstagen am Montag und Dienstag sollen zahlreiche Zeugen einvernommen werden.

Prozess gegen deutschen Studenten

Die Anklage, vertreten von Staatsanwalt Hans-Peter Kronawetter, wirft dem 23-Jährigen vor, am 24. Jänner bei den Demonstrationen gegen den Ball der Burschenschafter als Mitglied des sogenannten Schwarzen Blocks an Ausschreitungen beteiligt gewesen zu sein. Er selbst plädiert auf nicht schuldig und machte bei der Verhandlung im Juni von seinem Recht Gebrauch, sich der Aussage zu entschlagen. Ein Enthaftungsantrag war damals vom Gericht abgelehnt worden.

Am ersten Verhandlungstag hatte ein Polizist als Zeuge Josef S. belastet. Er habe die Demo in Zivil beobachtet, S. sei als Rädelsführer aufgetreten, habe Steine und andere Gegenstände auf Beamte geworfen und u.a. Scheiben eingeschlagen und eine Rauchbombe geworfen. Dass S. – den der Polizist mit seinem privaten Handy gefilmt hatte – verbale Anweisungen erteilt hatte, stellte sich durch eine Stimmanalyse als Falschannahme heraus. Auch ein Video-Standbild, das S. beim Hantieren mit einem Mistkübel zeigte, wurde vorgebracht.

Umstrittene Verhandlung nach Demo

Kommenden Montag und Dienstag sollen nun Polizisten vernommen werden, die vor Ort am Stephansplatz waren. Dabei handle es sich um “sehr viele” Personen, sagte Richter Thomas Spreitzer zur APA, da ein Kontingent aus Oberösterreich im Einsatz gewesen war. Auch Beamte aus dem Wachzimmer Am Hof wurden als Zeugen geladen. Weiters sollen Bedienstete der MA 48 Auskunft über allfällige herumliegende Steine geben, auf die sie bei ihren Aufräumarbeiten gestoßen sind.

Schließlich werden sowohl ein ORF-Kameramann als auch ein Fotograf, der sich laut Spreitzer bei der Verteidigung gemeldet habe, befragt. Zudem soll ein Gutachten klären, ob der Handschuh des Angeklagten Rückschlüsse auf die angebliche Rauchbombe gibt. Angesichts dieser Fülle von Zeugen ist daher aus heutiger Sicht auch noch nicht fix, ob – wie ursprünglich geplant – am Dienstag mit einem Urteil gerechnet werden kann. Verhandelt wird jeweils bis 15.30 Uhr, so Spreitzer.

(APA)

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