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Proteste gegen Koran-Verbrennung weiten sich aus

Die wütenden Proteste gegen die Koran-Verbrennung durch US-Soldaten in Afghanistan weiten sich aus und haben bisher mindestens 14 Menschenleben gefordert.
Heftige Proteste nach Koranverbrennung

Aus dem Kabuler Innenministerium verlautete am Freitag, in der Hauptstadt und mindestens fünf weiteren Städten gebe es Demonstrationen. Diese seien zunächst weitgehend gewaltlos verlaufen.

In Kabul versammelten sich nach dem islamischen Freitagsgebet einige hundert Demonstranten. Hunderte Polizisten und Soldaten hielten die aufgebrachte Menge in Schach. Sicherheitskräfte feuerten Warnschüsse ab, um die Versammlung aufzulösen. Mindestens ein Demonstrant wurde durch eine Kugel verletzt. Die Demonstranten skandierten “Tod für Obama!” und “Tod für Karzai!”

Am Vortag waren bei den Protesten mindestens acht Menschen getötet worden. Darunter waren neben sechs Demonstranten auch zwei Soldaten der NATO-Truppe ISAF, die ein Angehöriger der afghanischen Armee erschoss. Bereits am Mittwoch waren mehrere Demonstranten in Afghanistan ums Leben gekommen. Proteste wurden aus mehreren Provinzen gemeldet, darunter Kunduz und Baghlan, wo die deutsche Bundeswehr das ISAF-Kommando hat.

Zuvor hatte der ISAF-Oberkommandierende, US-General John Allen, zur Ruhe aufgerufen. Jeder – “ISAF-Soldaten und Afghanen” – müsse “Geduld und Zurückhaltung” zeigen. Die genauen Hintergründe der Verbrennung von Koran-Ausgaben auf dem US-Stützpunkt Bagram würden derzeit noch geklärt. Die US-Botschaft in Kabul hatte angesichts der Sorge vor neuer Gewalt nach den Freitagsgebeten alle US-Bürger aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen.

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