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Protestaktion für Gefangene im Iran auf dem Wiener Stephansplatz

©AP Photo/Emrah Gurel (Sujet)
Eine Gruppe von Iranerinnen veranstaltet am Samstag eine Protestaktion für Frauen im Iran am Wiener Stepahnsplatz. Dabei werden Haarsträhnen von Passanten gesammelt.

Kommenden Samstag, den 12. November um 14:00 Uhr, wird eine Gruppe Iranerinnen, unter anderem die in Teheran geborene Kabarettistin Aida Loos, am Wiener Stephansplatz Haarsträhnen von Passanten sammeln. Die Haare werden – im Rahmen einer eigenen Aktion – nächste Woche vor dem Parlament deponiert, um so gegen das Regime und die Verhandlungen mit einer iranischen Atomdelegation in Wien zu demonstrieren.

Iranische Ärzteschaft protestierte vor Außenministerium in Wien

In Österreich veranstalten zuvor schon die Österreichisch-Iranische Ärztegesellschaft (ÖIÄG) und die Medical Professionals for Human Rights in Iran-Austria (IRANMED) am Donnerstagnachmittag um 14.00 Uhr eine Solidaritätskundgebung vor dem Außenministerium in Wien. "Im Iran sind die Ärzte und das medizinische Personal stark unter Druck, da sie die verletzten Demonstranten medizinisch versorgen wollen und müssen. Die Versorgung der Verletzten gilt als Straftat. Selbst Apotheken dürfen keine Medikamente und Verbandsmaterialien an Verletzte verkaufen", heißt es in einer Stellungnahme auf der Homepage der ÖIÄG. Die Organisation fordert die Freilassung des medizinischen Personals und anderer politischer Gefangener sowie ein "sofortiges Ende jeglicher Repression gegen medizinisches Personal, das seine Arbeit in Übereinstimmung mit seinem hippokratischen Eid verrichtet".

Protestaktion für Gefangene im Iran auf dem Wiener Stephansplatz

Im Iran gibt es seit Wochen landesweite Proteste, die durch den Tod einer jungen Frau nach ihrer Festnahme durch die sogenannte Sittenpolizei in Teheran ausgelöst worden waren. Die Frau hatte angeblich ihr islamisches Kopftuch nicht streng genug getragen. Die EU hatte wegen des brutalen Vorgehens gegen Demonstranten bereits am 17. Oktober mehrere Verantwortliche und Organisationen auf ihre Sanktionsliste gesetzt, darunter die Sittenpolizei und die Cyber-Einheit der Revolutionsgarden. Am 20. Oktober traten ähnliche EU-Strafmaßnahmen gegen einen iranischen Drohnenhersteller sowie drei Militärvertreter in Kraft. Hintergrund ist die Lieferung militärischer Drohnen an Russland, die Teheran inzwischen eingeräumt hat.

Proteste im Iran gegen das Mullah-Regime mit über 300 Toten bisher

Seit zwei Monaten riskieren die Menschen im Iran Tag für Tag ihr Leben, um für ihre Freiheit und den Sturz des Mullah-Regimes einzutreten. Mehr als 300 wurden bisher getötet, darunter viele Kinder und Jugendliche und mehr als 14.000 Menschen inhaftiert, wie viele Künstler, Journalisten und Gelehrte. Eine der Protestparolen der Protestbewegung latuet: „Iran ist zu einem Gefängnis geworden, das Evin(-Gefängnis) zu einer Universität“. Die Inhaftierten werden dort gefoltert und vergewaltigt, um falsche Geständnisse zu erpressen. Nun droht ihnen die Todesstrafe. Diese Woche hat das iranische Parlament den Weg geebnet, damit die Urteile in Blitzverfahren gefällt werden können.

Iranische Delegation für Atomverhandlungen in Wien

Trotzdem begrüßt das offizielle Österreich nächste Woche eine iranische Delegation, die für Atomverhandlungen nach Wien kommt. „Wenn schon mit diesem brutalen Regime verhandelt wird, dann muss die Freilassung der politischen Gefangenen eine Bedingung sein", fordern Exil-Iranerinnen, gemeinsam mit österreichischen Prominenten.

Was: Eine Strähne für den Iran. Die gesammelten Haare werden in einer weiteren Aktion vor dem Parlament deponiert.

Wann: Samstag, 12.11. von 14 bis 16 Uhr

Wo: Wiener Stephansplatz, Stock-im-Eisen-Platz

(APA/Red)

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