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Protest gegen Steuer für Touristen

Venedig wird für Touristen noch teurer. Die umstrittene Steuer für Touristenbusse ist nun in Kraft getreten, die bereits ein Schwall heftiger Proteste ausgelöst hat.

Jeder Reisebus, der in die Lagunenstadt will, muss 150 Euro pro Tag zahlen, sieben Euro pro Passagier. Wenn ein Bus zwei Tage in Venedig hält, steigt die Steuer auf 225 Euro. Die Summe muss bei vier Check-Points gezahlt werden. Touristengruppen, die im Voraus reservieren, könnten mit Begünstigungen rechnen. Auch Schülerbussen werden Begünstigungen gewährt.

Der Gemeinderat will mit dieser Abgabe zehn Millionen Euro pro Jahr kassieren. Dies soll die Ausgaben zur Säuberung der Stadt teilweise decken, die bisher stets auf den Einwohnern lasteten. “40 Prozent des Mülls werden von Touristen produziert, die sich in Venedig oft nur wenige Stunden aufhalten. Für diese Kosten können die Bewohner der Stadt nicht allein aufkommen“, so der Bürgermeister.

Sein Plan löste Entrüstung bei Hoteliers und Fremdenverkehrsverbänden aus, die einen Geschäftseinbruch befürchten. Auch Reiseveranstalter bei der Internationalen Tourismusmesse in Berlin kritisierten die Steuer. „Der Gemeinderat ist zu einem Diktator geworden, der die ärmeren Touristen daran hindern will, nach Venedig zu kommen“, sagte der Vizepräsident des römischen Senats, der Parlamentarier der Lega Nord, Roberto Calderoli.

Die Reiseveranstalter und Hoteliers in Venedig wollen beim Verwaltungsgericht Einspruch gegen den Gemeinderat einreichen. „Diese Steuer schadet dem gastfreundlichen Image Venedigs“, sagte der Chef der Hoteliers in Venedig, Ugo Samueli.

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