42 Menschen wurden bei den Zusammenstößen und dem Brand eines Gewerkschaftsgebäude getötet. Der ukrainische Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk bezeichnete die tödliche Gewalt in Odessa unterdessen als Teil eines russischen “Plans zur Zerstörung der Ukraine”.
Russland fordert scharfe Reaktion
Russland fordert von der OSZE und dem Europarat eine scharfe Reaktion auf die “Anti-Terror-Operation” in der Ostukraine. Die Regierung in Kiew führe eine “Strafaktion gegen das eigene Volk” durch, aber der Westen schweige dazu, kritisierte das Außenministerium in Moskau am Sonntag.
Russland könne nicht glauben, dass die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nicht informiert sei über das “Blutvergießen, das schießende Truppen an unbewaffneten Menschen” anrichteten, hieß es in einer Mitteilung. Moskau rufe den Westen mit Nachdruck auf, auf die “tragischen Ereignisse in der Ukraine schnell zu reagieren”.
Jazenjuk: “Russischer Zerstörungsplan”
Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk hat die tödliche Gewalt und den Brand in der Hafenstadt Odessa als Teil eines russischen “Plans zur Zerstörung der Ukraine” bezeichnet. Es sei Russlands Ziel gewesen, “in Odessa zu wiederholen, was sich im Osten des Landes ereignet”, sagte Jazenjuk am Sonntag bei einer Pressekonferenz in der südukrainischen Stadt.
Zuvor hatte Jazenjuk eine “umfassende und unabhängige Untersuchung” der Straßenschlachten und des anschließenden Brandes in einem Gewerkschaftshaus versprochen, bei denen in Odessa am Freitag 42 Menschen getötet worden waren.
Im Gespräch mit dem britischen Rundfunk BBC machte er die Sicherheitskräfte für die tödliche Gewalt verantwortlich. “Diese Sicherheitskräfte sind ineffizient und haben das Recht verletzt”, sagte der Ministerpräsident. Die Staatsanwaltschaft müsse alle Verantwortlichen untersuchen, angefangen vom Polizeichef bis zu den einzelnen Polizisten. Allerdings warf er prorussischen Demonstranten vor, die Gewalt “provoziert” zu haben.
(APA)