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Projekt "Zick-Zack"

Künftig gibt es Hilfe für Schulverweigerer, deren Zahl in ganz Vorarlberg stetig zunimmt.

Die Zahl der Schulverweigerer – Jugendliche, die gar nicht mehr oder nur mehr sporadisch in die Schule gehen – steigt enorm: In den vergangenen fünf Jahren habe die Zahl der entsprechenden Anzeigen von 800 auf über 2.000 zugenommen, sagte Sozial-Landesrat Hans-Peter Bischof bei einer Pressekonferenz am Montag in Bregenz. Ein Pilotprojekt zur Betreuung solcher Jugendlicher wird jetzt auf ganz Vorarlberg ausgedehnt.

Das Projekt “Zick-Zack” läuft seit zwei Jahren im Bezirk Feldkirch. Allein im vergangenen Jahr wurden 87 Schüler im Alter zwischen zehn und 15 Jahren betreut, rund zwei Prozent der Pflichtschüler. Meist habe sich bei ihnen eine Fülle von Problemen angehäuft: Sucht, Depressionen, familiäre Probleme, und vieles mehr.

Die Jugendlichen würden vor allem in der Freizeit betreut, schildert Sharon Schneider, Mitarbeiterin von “Zick-Zack”: „Wir versuchen, die Ressourcen der Jugendlichen zu verstärken.
Angeboten werden Aktivitäten wie beispielsweise Klettern, Reiten, Töpfern, aber auch Hütten-Wochenende, Bergtouren und sogar Auslandsreisen. Durchschnittlich dauert die Betreuung acht Monate.

“Diese Freizeitpädagogik ist wichtig, weil für die Jugendlichen alles, was nach Schule auch nur riecht, nicht mehr akzeptabel ist”, bestätigt auch die Feldkircher Bezirksschul-Inspektorin Agnes Jäger die positiven Erfahrungen. Jäger sieht indes nicht nur die Schulverweigerer als Gewinner des Projekts: Auch Lehrer seien “oft verzweifelt und suchen bei sich den Fehler”, weiß Jäger. Sie würden durch den Kontakt zum Team von „Zick-Zack“ wieder eine Perspektive für ihre Arbeit entwickeln.

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