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Projekt gegen Gewalt am Schulhof

Mit dem Projekt "Ich bin! Auch ohne Gewalt" versucht die Gemeinde Lauterach der Gewalt am Schulhof gegenzusteuern. Und beginnt damit schon im Kindergarten.

Einschlägige Vorkommnisse haben die Notwendigkeit offenbart. Als erste Schule reagierte die Volksschule Unterfeld und kreierte ein Konzept gegen den Schülerterror. Das Thema wurde auch für die anderen Schulen interessant. Schließlich einigten sich Vertreter der Gemeinde und Elternvereine sowie anderer sozialer Einrichtungen auf ein gemeinsames Projekt.

Thematisieren

Kinder für Gewalt sensibilisieren und ihnen zeigen, dass es auch anders geht, lautet das Ziel. Und es kann funktionieren, wie das Beispiel der Volksschule Dorf zeigt. Pause. Ein enger Hof für 360 Mädchen und Buben. Es wird gestoßen und gerempelt. Die Erstklässler sind verstört, wagen sich nicht hinaus. Die Direktorin, Karin Flatz, geht den Ursachen nach. Die Kleinen haben schlicht und einfach Angst vor den Großen. Die Schule reagiert. Gestaltet den Pausenhof neu. Jetzt gibt es einen Ruhe- und Bewegungsbereich und für dort ganz klare Regeln. Aber auch im Unterricht wird Gewalt immer wieder zum Thema gemacht. Die Mühe lohnt. “Die Kinder fühlen sich wohler und es ist angenehmer zu arbeitenÔ, bestätigt Elmar Gmeiner. Den zusätzlichen Zeitaufwand rechnet der Pädagoge nicht. „Wenn man sieht, dass es nützt, ist das in Ordnung”, winkt er ab.

Selbstsicherheit

Doch Gewalt ist nicht nur ein Problem der Schulen. “Die gibt es auch im Kindergarten”, weiß Daniela Fink vom Kindergarten Unterfeld. Hier wird dem Nachwuchs spielerisch klar gemacht, wo es anfängt, dem anderen weh zu tun. Ein Selbstsicherheitstraining hilft, die eigenen Bedürfnisse auszudrücken. Im täglichen Umgang miteinander spürt Daniela Fink, ob die Botschaft ankommt. Sie tut es. Das bescheinigen ihr auch positive Rückmeldungen von den Eltern. Die wurden selbst ebenfalls aktiv. So organisierte der Elternverein Kurse für Mädchen und Buben, die ihnen helfen sollen, sich gegen Missbrauch und Gewalt zu wehren. Vorträge, Seminare, Theateraufführungen: vorerst soll das Projekt bis zum kommenden Frühjahr laufen. Doch die Gemeinde will die Schulen auch künftig finanziell unterstützen. Damit sie ihre gewaltfreien Ziele weiter verfolgen können.

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