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Private jagen auch in Frastanz Raser

Nach den positiven Erfahrungen mit privaten Geschwindigkeitskontrollen in Schruns, erwägt nun auch die Marktgemeinde Frastanz den Einsatz privater Radarmessungen.

Privat vor Staat. Dieser Slogan kommt offenbar immer mehr in Mode. Auch in Frastanz. Im Rathaus wurden jedenfalls die Weichen dafür gestellt, innerörtlichen Rasern mit privaten Sicherheitsdiensten auf den Pelz zu rücken. Und zwar schon ab 1. Juli.

Als Vorreiter in Sachen privater Geschwindigkeitsmessungen gelten die Montafoner. Nach einer einwöchigen Testphase, die Anfang Mai durchgeführt wurde, war man sich in den dortigen Gemeinde einig: Ab 1. Juni werden innerörtliche Tempobolzer von Privaten gejagt und bei der Behörde zur Anzeige gebracht. In Frastanz ärgert man sich offenbar ebenso über Raser. Dort wurden schon Autolenker, die mit 80 km/h (!) unterwegs waren, angehalten. Nun will man zur Selbsthilfe greifen und streckt die Fühler nach privaten Sicherheitsdiensten aus. Geht alles nach Plan, so werden bereits ab 1. Juli dieses Jahre Private auf den Ortsstraßen die Einhaltung der Geschwindigkeit kontrollieren.

Einzige Möglichkeit

Der Frastanzer Bürgermeister Eugen Gabriel bestätigt diesen Fahrplan. „Ich habe im Gemeindevorstand die Erfahrungen der Montafoner Kollegen präsentiert. Alle Mitglieder votierten für das Einführen von privaten Radarkontrollen.“ Man sehe sich dazu gezwungen, auf Private zurückzugreifen. „Der in unserer Gemeinde situierte Gendarmerieposten ist leider nur mit fünf Beamten besetzt und kann deswegen Kontrollen nicht im wünschenswerten Ausmaß durchführen“, erklärt Gabriel im Gespräch mit den „VN“. Hintergrund für die Pläne bilde auch eine Umfrage unter Bürgern, die sich für mehr Sicherheit und eine weitere Eindämmung des Verkehrs ausgesprochen hätten.

Gendarmerie zeigt sich “verwundert”

Beim örtlichen Gendarmerieposten zeigt man sich verwundert, man hätte sich offenbar zuerst ein Gespräch gewünscht. „Mit uns hat darüber noch niemand gesprochen, offenbar geht es hier auch um Imagepflege. Wir werden damit leben können“, sagt Egon Hohenauer als Kommandant. Die Personalnot in seinem Posten ist ihm bewusst. „Laut einer Belastungsstudie hätten wir Arbeit für zwölf oder gar dreizehn Beamte. Wir sind derzeit nur sieben und können deshalb nicht allen Wünschen nachkommen.“ Aus seiner Sicht stellt das Vorhaben, welches grundsätzlich vom Innenministerium forciert werde, „keine Konkurrenz für die Gendarmerie“, sondern bestenfalls eine Ergänzung dar.

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