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Pountney wird als Bregenzer Festspiel-Intendant nicht verlängert

Bregenz - Der Vertrag von David Pountney als Intendant der Bregenzer Festspiele wird nicht verlängert. Das erklärte am Donnerstag Festspiel-Präsident Günter Rhomberg gegenüber der APA.
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David Pountneys bis Ende 2013 geltender Vertrag als Intendant der Bregenzer Festspiele wird offenbar nicht verlängert. Festspiel-Präsident Günter Rhomberg zeigte sich am Donnerstag überrascht, dass sich der Brite erneut um die Stelle bewarb. Der Stiftungsvorstand habe Pountney “schon mehrfach persönlich davon unterrichtet”, dass man seinen Vertrag nicht über die für 2014 geschlossene Regievereinbarung hinaus verlängern wolle, sagte Rhomberg. Pountney dagegen zeigte sich “total verblüfft”. Er habe nicht gewusst, dass seine Bewerbung chancenlos war, so der Brite in einer ersten Reaktion gegenüber der APA.

Der aus England stammende Opernregisseur Pountney (63) hat die künstlerische Leitung des Sommerfestivals als Nachfolger von Alfred Wopmann erstmals im Jahr 2004 verantwortet. 2006 wurde sein Fünfjahresvertrag bis 2013 verlängert. “Wir werden bis 2014 weiter gut mit ihm zusammenarbeiten und dann eine neue Lösung suchen”, so der Festspiel-Präsident. Warum Pountney als Intendant nicht mehr infrage kommt, wollte Rhomberg gegenüber der APA nicht sagen: “Es gibt verschiedene Gründe, die ich aber vertraulich behandeln möchte.” Der Festspiel-Präsident soll angeblich mehrfach beklagt haben, dass Pountney wegen Inszenierungen an anderen Häusern häufig nicht in Bregenz anwesend war.

Pountney zeigte sich “überrascht”. Man habe ihm seitens der Festspiele nie gesagt, dass er sich nicht bewerben solle, vermutete Pountney so etwas wie einen “Alleingang” von Rhomberg. Er habe gewusst, dass sich Rhomberg andere Kandidaten ansehen wolle. “Das ist auch völlig in Ordnung. Aber dass ich mich praktisch nicht mehr hätte bewerben dürfen, das verblüfft mich total”, sagte der Brite. Da nun klar sei, dass seine Intendanz 2013 ende, “akzeptiere ich das”, erklärte der 63-Jährige. Seinen Vertrag werde er selbstverständlich einhalten, “ich bin keiner, der davonläuft”, so Pountney. Das Verhältnis zu Rhomberg beschrieb der Brite dennoch als “sehr gut”.

Der Vorstand der Bregenzer Festspiele Privatstiftung, die alleinige Eigentümerin der Bregenzer Festspiele GmbH ist, hatte die Intendanten-Position Anfang Dezember 2010 ausgeschrieben. Dies sei nach dem Stellenbesetzungsgesetz zwingend notwendig, hieß es. Eine Entscheidung sollte im Frühjahr 2011 fallen. Die Ausschreibung endete am 10. Jänner 2011. An diesem Tag habe sich der dreiköpfige Stiftungsvorstand – Präsident Rhomberg, Hans-Peter Metzler und Wilhelm Muzyczyn – erstmals mit den bisher eingegangenen Bewerbungen auseinandergesetzt.

Die in den Medien genannten Namen von möglichen Bewerbern seien “zum allergrößten Teil unrichtig”, hieß es. Die Kandidaten seien nur dem Stiftungsvorstand bekannt, von dem es zum Auswahlverfahren keinen Kommentar geben werde, da man den Bewerbern selbstverständlich Vertraulichkeit zugesagt habe. “Die einzige Bewerbung, die wir bestätigen können, ist diejenige von Herrn Intendant Pountney, welcher diese Aussage zu unserer Überraschung gestern bereits persönlich öffentlich gemacht hat”, erklärte Rhomberg.

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