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Pountney will am Kornmarkt Operetten spielen

Als Regisseur kennt man ihn. David Pountney hat auf der Bregenzer Seebühne und im Haus inszeniert. Beim Fest zum Abschied von Alfred Wopmann hat er sich als Koch eingeführt.

2004 – dann ist er Intendant – lernt man weitere Fassetten kennen: komödiantische.

„Menschen zum Lachen zu bringen, ist eine der wichtigsten und ernsten Aufgaben des Theaters“, erläutert er seine Absichten im Gespräch mit den „VN“.

Neben dem Spiel auf dem See, der Oper im Festspielhaus, der „Kunst aus der Zeit“ auf der Werkstattbühne und dem Spiel auf dem Martinsplatz will er im Kornmarkttheater eine neue Programmschiene installieren. „Der Platz ist wichtig und dieses Theater ist schön, es gibt eine kleine Bühne und einen kleinen Zuschauerraum, darin kann man sprechen und kommunizieren und man braucht keine große Bühnenshow.“ Der designierte Intendant der Bregenzer Festspiele, der als Nachfolger des Erfolgsintendanten Alfred Wopmann ab Dezember dieses Jahres tätig sein wird, hat – was Operetten betrifft – keine Berührungsängste. Österreich habe diese Tradition, Operetten würden nur oft „schlampig und blöd“ gemacht. Mit dem Thema sei präzise und scharf umzugehen, und im Übrigen geht es Pountney dabei nicht um die allseits bekannten Stücke. Er mag auch den Begriff Operette nicht so gern, es werde sich schlicht und einfach um Komödien mit Musik handeln, die „spitzenhaft zu inszenieren sind“. Im Sommer 2004 wird man mit dem „Kuhhandel“ von Kurt Weill wissen bzw. erahnen können, wohin Pountney das Publikum führen will.


„Troubadour“?

Am See wird nächstes Jahr noch die „West Side Story“ gespielt, dass es 2005 dann Verdis „Troubadour“ sein könnte (die „VN“ berichteten über die Absichten) hat er nicht dementiert. Das sei vorstellbar. Von der Energie her gehöre ein solches Werk auf die Seebühne. Das epische Maß, das Pountney für den See fordert, erfülle Verdi aber auch bei anderen Opern. Allerdings, so Pountney, nicht bei „Aida“.

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