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Porto eine Nummer zu groß für Rapid

©EPA
Rapids erster Auftritt in der Gruppenphase der Europa League beim FC Porto endete mit einer 0:3-Niederlage. Die Portugiesen erwiesen sich dabei spielerisch, technisch und taktisch als überlegenes Team.
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Als wären mit Markus Heikkinen und Yasin Pehlivan zwei Ausfälle zu wenig, verletzte sich Markus Katzer beim Aufwärmen (Zerrung) in Porto. Rapid-Trainer Peter Pacult setzte Tanju Kayhan daher auf die linke Außenbahn, Andreas Dober begann rechts. Im Mittelfeld spielte Christoph Saurer links, um Kapitän Steffen Hofmann als hängende Spitze hinter Adthe Nuhiu zu positionieren. Die 1.500 mitgereisten Rapid-Fans machten mächtig Stimmung.

Der FC Porto begann wie erwartet mit viel Druck und Ballbesitz, die technisch starken Portugiesen hatten mehr vom Spiel. Doch Rapid machte die Räume sehr eng, Porto wurde nur selten gefährlich. So dauerte es bis zur 20. Minute, ehe Porto die erste Chance vorfand: Verteidiger Rolando schoss aus fünf Metern über das Tor. Kurz darauf machte es Rolando besser und traf nach einem kurz abgespielten Eckball zum 1:0 für Porto (26.).

Die Wiener waren nun gefordert, mussten mutiger zu Werke gehen. Prompt kamen die Hütteldorfer ihrerseits zu Chancen: Nach einem Stanglpass des starken Kayhan rutschte Nuhiu nur knapp am Ausgleich vorbei (35.), kurz vor der Pause verzog Stefan Kulovits mit links nach Vorlage von Thomas Hinum um wenige Zentimeter. Rapid war nach ängstlichem Beginn nach dem Gegentreffer offensiver geworden und kam gegen den großen Favoriten Porto durchaus zu Möglichkeiten.

Die 1.500 mitgereisten Rapid-Fans machten mächtig Stimmung und beeindruckten wie schon im Vorjahr auf den Rängen. Am Rasen hielten die Spieler auch in der zweiten Hälfte gut dagegen, das Match war vorerst durchaus ausgeglichen. Glück hatten die Wiener, als Kayhan den Brasilianer Hulk im Strafraum von den Beinen holte, der Schiedsrichter jedoch fälschlicherweise keinen Elfmeter gab (51.).

Nach einem der zahlreichen Eckbälle klingelte es allerdings wieder im Kasten von Raimund Hedl. Nach einem kurz abgewehrten Kopfball (Nuhiu verlor das entscheidende Duell) staubte der Kolumbianer Falcao zum 2:0 ab (65.). Damit war Rapids Niederlage besiegelt, das 3:0 – nach einer Traumkombination schloss Ruben Micael mit einem ebenso traumhaften Schuss ins lange Eck ab – war eine sehenswerte Draufgabe (77.).

Rapid verlor beim ersten Auftritt in der Gruppenphase der Europa League gegen eine europäische Spitzenmannschaft letztlich deutlich, über die gesamte Spielzeit war der FC Porto eine Nummer zu groß für die bemühten Hütteldorfer. In zwei Wochen bestreitet Rapid das erste Heimspiel gegen das – im Vergleich zum FC Porto – etwas kleinere Kaliber Besiktas Istanbul im Happel-Stadion, das ZSKA Sofia mit 1:0 bezwingen konnte.

Peter Pacult (Rapid-Trainer): “Die Niederlage sieht mit 0:3 deutlich aus, ich muss der Mannschaft aufgrund der Umstände und den Möglichkeiten trotzdem vor allem ein Lob aussprechen. Aber man sieht natürlich den Qualitäts- und Klasseunterschied zu Porto. Schade ist, dass wir in der ersten Spielhälfte drei ganz gute Möglichkeiten nicht genutzt haben. Es hätte vielleicht ein Tor gelingen können. Kayhan war für mich heute der Mann von Rapid. Für mich hat er eine Team-reife Leistung geboten. Wir müssen so schnell wie möglich wieder gewinnen, am besten am Sonntag.”

Raimund Hedl (Torhüter Rapid): “Das Spiel war so wie wir es erwarten konnten, sie hatten viel mehr Ballbesitz. Aber das Spiel war auch so wie erhofft, wir hatten Kontermöglichkeiten, konnten sie aber leider nicht nützen. Sie waren eiskalt. Das Resultat ist absolut unbefriedigend.”

Adthe Nuhiu (Stürmer Rapid): “In der ersten Halbzeit hatten wir zwei gute Möglichkeiten, normalerweise musst du einen machen, dann steht es 1:1 und dann schaut es anders aus. Die Niederlage ist höher als es eigentlich sein müsste.”

Fußball-Europa-League – Gruppe L, 1. Runde:
FC Porto – SK Rapid Wien 3:0 (1:0)
Porto, Estadio do Dragao, 30.014, SR Douglas McDonald/SCO

Tore: 1:0 (26.) Rolando, 2:0 (65.) Falcao, 3:0 (77.) Ruben Micael

Porto: Helton – Fucile, Rolando, Maicon, Pereira – Ruben Micael (84. Castro), Fernando, Moutinho – Hulk (69. Belluschi), Falcao (78. Valter), C. Rodriguez

Rapid: Hedl – Dober (80. Patocka), Sonnleitner, Soma, Kayhan – Kulovits, Hinum – Kavlak, Hofmann (73. Trimmel), Saurer (62. Drazan) – Nuhiu

Gelbe Karten: Rodriguez bzw. Dober, Hinum
Die Besten: Rolando, Falcao, Moutinho, Rodriguez, Ruben Micael bzw. Kayhan, Kavlak

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