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Polizist gab Todesschuss zu

Nach dem Tod eines Fußball-Fans in Italien meldete sich nun der mutmaßliche Schütze: "Ich habe einen Warnschuss in die Luft abgegeben, der zweite Schuss hat sich beim Laufen gelöst".

Der Polizist hatte bei Fan-Krawallen am Sonntag auf einer Autobahnraststätte einen 26-jährigen Lazio-Rom-Anhänger tödlich getroffen.”Ich befand mich in einer Entfernung von über 200 Meter von den Ultras auf der Autobahnraststätte unweit von Arezzo. Ich habe einmal in die Luft geschossen, der zweite Schuss ist losgegangen, während ich auf die Ultras losrannte. Ich habe zwei Familien zerstört, jene des Mannes und meine eigene”, zitierte die Tageszeitung “Corriere della Sera” den 32-jährigen Sizilianer, der seit zehn Jahren Verkehrspolizist ist.

Zu dem folgenschweren Zwischenfall war es gekommen, nachdem Beamte der Verkehrspolizei eine Ranglerei zwischen Lazio- und Juventus-Fans auf dem Autobahnrastplatz von Badia al Pino beobachtet hatten und einschreiten wollten. Der Polizist schoss zunächst in die Luft, danach erreichte eine Pistolenkugel das Opfer Gabriele Sandri versehentlich aus einer Entfernung von ca. 80 Meter. “Der Mord war ein tragischer Fehler, wir werden tiefgründig ermitteln”, versicherte Innenminister Amato.

Nach dem Tod des Fans kam es rund um mehrere Liga-Spiele in ganz Italien zu teils schweren Ausschreitungen. Die Spiele Inter Mailand gegen Lazio sowie AS Roma gegen Cagliari wurden abgesagt. Das Match Atalanta gegen Milan wurde wegen Krawallen nach wenigen Minuten abgebrochen.

Am Abend griff eine Gruppe von zirka 400 Hooligans in Rom eine Polizeikaserne an. Die Vermummten bewarfen die Einrichtung mit Steinen und Flaschen, ein Bus und mehrere Polizeiautos wurden in Brand gesetzt. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Vandalen ein, bei den Ausschreitungen wurden 40 Polizisten verletzt. Drei Personen wurden festgenommen.

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