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Polizeigewerkschaft ist am Limit und droht mit "Maßnahmen"

Die Polizeikräfte kommen langsam an ihre Grenzen.
Die Polizeikräfte kommen langsam an ihre Grenzen. ©APA
"Es ist Zeit für Lösungen": Die Polizeigewerkschaft sieht mit dem Flüchtlings-Einsatz die Grenze der Belastbarkeit erreicht bzw. sogar "leider auch überschritten". Nun wendet man sich an die Regierung.

In einem Brief an Regierung und Gewerkschaft Öffentlicher Dienst droht sie laut “Presse” (Freitags-Ausgabe) mit “gewerkschaftlichen Maßnahmen zur Durchsetzung” ihrer Forderungen u.a. nach mehr Personal, wenn bis Anfang Dezember nichts Nennenswertes passiert sei.

Die Exekutive sei auch mit “unermesslichem menschlichen Leid” konfrontiert, steht in dem Brief. Viele seien der Belastung nicht gewachsen. Nach dem 30. Tag im Krankenstand würden pauschalierte Zulagen für Polizisten eingestellt. Zu diesen finanziellen Nachteilen dürfe es nicht kommen. Das Fazit der Gewerkschaft: “Es ist an der Zeit, Lösungen zu präsentieren.”

Regierung bleibt mit Lösungsansätzen sparsam

Davon scheint die Regierung noch weit entfernt. Ein gemeinsamer Plan zur Verbesserung der Situation am Grenzübergang in Spielfeld zeichnete sich am Donnerstag nicht ab – im Gegenteil: Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) präsentierte am Donnerstag “Alternativen” zum von der ÖVP gewünschten Grenzzaun.

In einer ersten Reaktion darauf zeigte sich Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wenig beeindruckt. Sie verwies im Gespräch mit den “Vorarlberger Nachrichten” und der “Tiroler Tageszeitung” darauf, dass ihre Experten gerade ein Konzept zu den “besten baulichen Maßnahmen” erarbeiten. Details darüber erzählen dürfte sie morgen, Freitag: Da fährt Mikl-Leitner mit EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos nach Spielfeld und gibt am Nachmittag eine Pressekonferenz.

Forderung nach mehr Polizisten

Laut Innenministerium haben die Beamten im September mehr als 420.000 Einsatzstunden geleistet, fast die Hälfte davon Überstunden.

Die Forderung nach – 1.500 bis 2.000 – mehr Polizisten mehr ab kommendem Jahr hat Mikl-Leitner bereits vor zwei Wochen angemeldet.

>> Alle Geschehnisse zur Flüchtlingskrise im Live-Ticker vom Donnerstag zum Nachlesen.

(APA/Red.)

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