Das Opfer hätte ein 47-jähriger, in Wien geborener und mit einer Russin verheirateter Mann sein sollen, der einen Handel mit Waren aller Art betreibt. Ihm wollte der Ukrainer, ein 39-jähriger Pate, einen Kopfschuss verpassen lassen. Zugleich sollte der frühere Geschäftspartner des Wieners, ein 36-jähriger Constantin, einen Schuss ins Knie als Warnung erhalten.
Dubiose Hintergründe
Die Hintergründe waren vorerst noch dubios. Fest stand, dass der Ukrainer auf eine schon bezahlte Lieferung mit CDs im Wert von zwei Millionen Euro wartete. Der Killer, ein Tschetschene, sollte Constantin verwunden und ihm einen Zettel überreichen. Sinngemäßer Inhalt des Schreibens: Zahle innerhalb einer Woche das Geld zurück! Warum der Wiener sterben sollte, war vorerst unklar.
Der Auftraggeber wandte sich in der Ukraine an einen Vitalij, einen angeblich ranghohen Polizeibeamten. Dieser heuerte nicht nur den Killer an, sondern auch einen 30-jährigen Valentin als Koordinator. Dabei handelt es sich um einen ukrainischen Geschäftsmann, der sich zum Teil in Österreich und zum Teil in seiner Heimat aufhielt, aber auch international beruflich unterwegs war.
Auftragskiller verschwunden
Von einer Telefonzelle in Wien-Döbling aus gab Valentin letzte Anweisungen an den Killer. Da hörte allerdings bereits die Polizei mit, die seit etwa drei Wochen an dem Fall dran war. Angaben über den Ausgang der Ermittlungen wollte der Beamte aus taktischen Gründen nicht machen. Der 30-Jährige Valentin wurde verhaftet. Er legte laut Kerbl ein Teilgeständnis ab. Der Auftragskiller dürfte Österreich mittlerweile verlassen haben.