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Polizei schießt Einbrecher an

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Einen flüchtenden Wohnungseinbrecher schossen Wiener Polizisten am Donnerstagvormittag im Bezirk Brigittenau in das Hinterteil. Außerdem traf ihn ein Querschläger am Kopf.

Zwei Beamte einer Funkstreife hatten drei rumänische Kriminelle auf frischer Tat ertappt, als diese Wertsachen aus einer Wohnung in der Karl-Czerny-Gasse 13 transportieren wollten. Zwei Täter wollten flüchten und attackierten einen Polizisten. Die Beamten wehrten sich mit Schüssen.

Verdächtige Geräusche aus der Wohnung im sechsten Stock ließen Nachbarn am Vormittag hellhörig werden, sagte Major Manfred Briegl von der Kriminaldirektion 1 zur APA. „Sie haben gleich Einbrecher vermutet und um 10.13 Uhr den Polizei-Notruf gewählt“, so der Ermittler. Eine Funkstreife des Bezirks war fünf Minuten später bei der Wohnung Top 19 angelangt. Auf die Aufforderung „Halt Polizei!“ reagierte nur einer der heraustürmenden Männer, der sich sofort auf den Boden legte und von einer Polizistin festnehmen lies, berichtete Briegl. Mit den anderen beiden sei es zu einer Rangelei gekommen.

Die Männer wollten mit einem Rucksack, in dem sich ein Laptop aus der Wohnung befand, über die Treppe flüchten. „Dort liefen sie einem Beamten in die Arme“, erzählte der Ermittler. Die Verdächtigen sollen den Polizisten sofort attackiert haben. Diesem sei es jedoch gelungen, einen der beiden festzuhalten. Der zweite, der zunächst flüchten wollte, kehrte um und „kam seinem Partner zu Hilfe“, berichtete der Ermittler. Dem Polizisten sei nichts anderes übrig geblieben, als zu schießen, sagte Briegl.

Einer der Flüchtenden erlitt einen Steckschuss ins Hinterteil – das Projektil drang bis in den Oberschenkel durch, berichtete der Kriminalist. Als der Mann dennoch davonlaufen wollte, schoss die Polizistin noch einmal traf aber nicht, berichtete der Kriminalist. Das Projektil zischte zwischen Mauerwerk und Eisengeländer hin und her und dürfte dem bereits Verletzten eine Schramme am Kopf zugefügt haben.

Der Verletzte konnte noch bis auf die Straße vor dem 1962 erbauten Wohnhaus flüchten. Zur Hilfe eilende Einsatzkräfte stellten ihn am Gehsteig. Rettungssanitäter brachten den Verwundeten in ein Spital. Dort soll er operiert werden, sagte Briegl. Einer der Einbrecher, die zwischen 26 und 38 Jahre als sind, sei der Polizei kein Unbekannter. „Er ist einschlägig vorgemerkt und wurde bereits wegen Einbruchdiebstahl verurteilt“, berichtete Briegl.

Der Wohnungseigentümer, Mohammed Muminovic, war am Vormittag an seinem Arbeitsplatz im neunten Bezirk gewesen. Die Familie des Bodenlegers war in der Heimat Bosnien auf Urlaub. „Mein Schwager hat mich angerufen, dass etwas in meiner Wohnung los ist“, sagte er im APA-Gespräch. Die Einbrecher hätten bereits alle Wertsachen – darunter ein neuer Laptop und Geld – zusammengepackt, berichtete er.

Die beiden betroffenen Funkstreife-Polizisten seien froh, dass der Angeschossene außer Lebensgefahr ist, sagte die Sprecherin von Innenministerin Liese Prokop (V), Iris Müller-Guttenbrunn, zur APA. „Sie waren erschüttert“, berichtete sie. Die Ressortchefin besuchte gemeinsam mit Landespolizeikommandant Karl Mahrer die Beamten auf der Polizeistation Vorgartenstraße.

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