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"Politik die nächsten Monate blockiert"

Anders als auf vielen Sitzungen der Stadtvertretung wurde die Diskussion zum Thema „Wie soll es in Hohenems weitergehen?“ am Mittwoch emotionslos und fair geführt.

Und das, obwohl aus fast allen Wortmeldungen die Angst um die politische Zukunft der Stadt herauszuhören war.

Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer am Podium und im Publikum darüber, dass die Niederstetter-Nachfolge umgehend gelöst werden muss. „Sonst ist die Kommunalpolitik für die nächsten Monate total blockiert“, befürchtet Emsigen-Chef Bernhard Amann, der eigens von einer Tagung aus Ostösterreich zum Stammtisch angereist war. Elisabeth Märk, Stadtvertreterin der SPÖ, äußerte die Befürchtung, dass die Schlammschlacht zwischen Christian Niederstetter und Kurt Raos der Politik allgemein großen Schaden zufügt: „Die Öffentlichkeit verlangt, dass von der Politik sachliche Arbeit geleistet wird.“

Genau das vermissen offensichtlich auch die Emserinnen und Emser, wie der Diskussion zu entnehmen war. Sie alle haben von der peinlichen Auseinandersetzung mehr als genug.

Nachfolgespiel

Immer wieder wurde die Frage gestellt, wer nun an die Stelle von Kurt Raos treten soll, wenn ihn seine Partei fallen lässt. Dabei tauchte auch der Name Walter Weirather auf. Er wird von Märk, Amann und auch FP-Stadtrat Horst Obwegeser nicht von vornherein abgelehnt. Ob sie ihn oder einen anderen ÖVP-Kandidaten am 8. September, wenn Niederstetter endgültig geht, wählen würden, wollten sie nicht sagen. Märk: „Man kann von uns nicht verlangen, dass wir einen Blankoscheck unterschreiben. Zuerst müssen wir die politischen Inhalte kennen.“

Einigkeit herrschte am Podium und im Publikum darüber, dass jetzt die ÖVP am Zug ist und sonst niemand. SPÖ-Urgestein Arnulf Häfele warf der Volkspartei vor, den Karren selbst in den Dreck gefahren zu haben. Mit der Art und Weise der Abrechnung, die Niederstetter auf der Stadtvertretungssitzung vorgenommen hat, kann Häfele durchaus leben: „Mir ist diese Situation lieber, als wenn wir einen Bürgermeister Kurt Raos hätten.“

Aus Erfahrung

Dass es in Hohenems kein Stadtoberhaupt einfach hat, war der Wortmeldung des ehemaligen Stadtrates Ernst Lindner zu entnehmen: „In relativ kurzer Zeit sind zwei Bürgermeister praktisch abgesetzt worden.“ Gemeint sind Otto Amann und Herbert Amann, die von der eigenen Partei vorzeitig und nicht ganz freiwillig in die Wüste geschickt wurden.

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