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Platter: „Will attraktiven Grundwehrdienst“

Der Grundwehrdienst und damit auch der Zivildienst in Österreich soll von acht auf sechs oder sieben Monate verkürzt werden, so Verteidigungsminister Platter. Information [PDF 14 KB]

Der Chef der Landesverteidigung hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem und im nächsten Jahr die Weichen für die größte Reform des Bundesheeres seit Bestehen

der Zweiten Republik zu stellen. „Das Heer soll jünger und effizienter werden.“ Die von ihm eingesetzte Reformkommission arbeitet bis Mitte Juni Empfehlungen aus, erst dann werden die politischen Entscheidungen fallen. Eines ist für Platter klar: „Wir suchen den überparteilichen Konsens.“ Er will mehr Soldaten in der Truppe (derzeit sind es 95.000) und weniger in der Grundorganisation (15.000). Ob das Heer damit auch „billiger“ wird ? Platter winkt vehement ab. „Die Reform führt nicht zu Kosteneinsparungen.“ Die Landesverteidigung hat derzeit ohnehin nur einen Anteil von 2,78 Prozent des Budgets.

Mehr Auslandseinsätze

Es werde in Zukunft mehr Auslandseinsätze geben, kündigt Günther Platter an: „Das Umfeld muss stabil gehalten werden. Wenn es im Kosovo nicht ruhig ist, dann kommt der Kosovo zu uns“, spricht der Verteidigungsminister die schlechtere „Alternative“, nämlich das Flüchtlingsproblem an. Ab Sommer wird das Kontingent im Kosovo aufgestockt und ein neues in Bosnien-Herzegovina installiert.

Soldaten parat

Reduktion der Einsatzkräfte ja, aber keine Zerschlagung: „Ich garantiere, dass für Katastropheneinsätze immer 10.000 bis 15.000 Soldaten vorhanden sind“, so Platter. Die Diskussion über die Luftraumüberwachung sei spätestens seit den jüngsten Terroranschlägen geradezu absurd. Über die geplante Abschlankung bei den Militärkommandos – für Vorarlberg war eine Verlegung nach Innsbruck im Gespräch – hat Platter gestern mit Landeshauptmann Sausgruber und Landesrat Schwärzler geredet. Letzterer: „Das Militärkommando in Vorarlberg darf keine Briefkastenfirma werden.“ Platter sagt vorerst nur soviel: „Wir werden die regionalen Sicherheitsstrukturen erhalten.“

Zusatzangebot

Dass die Zahl der Untauglichen immer mehr ansteigt, ist für Platter Anlass für eine Untersuchung der Gründe. „Drückeberger“ mutmaßt er nicht: „Wir werden ein Zusatzangebot für den Grundwehrdienst einführen: Für mehr Freude an der Bewegung, in der Bildung, und im Bereich Sanität. Die Soldaten sollen einen Mehrwert für die Zeit danach habe“.

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