Piratenpartei fängt personell wieder neu an
Wie nachbesetzt wird, ist noch nicht endgültig geklärt, sagte Rodrigo Jorquera, einer der beiden verbliebenen Vorstände auf Anfrage der APA. Begonnen hatten die Probleme Ende Juli, Anfang August. Da legte Stephan Raab seine Funktion im Vorstand zurück, nachdem aus seiner Sicht ein von ihm initiiertes Online-Voting getürkt worden war. Gerhard Kleineberg verabschiedete sich im Verlauf dieser Diskussion ebenfalls und nun folgte auch noch Jonas Reindl, der via Twitter mitteilte: “Habe die Nase voll gehabt. Ich kann einfach das Amt nicht mehr mit gutem Gewissen ausführen.”
Jorquera will in den Personalabgängen keine Krise sehen. Die Piraten seien “genauso stabil wie vorher”. Denn der Vorstand sei nicht mit jenem traditioneller Parteien zu vergleichen, sondern eigentlich nur ein Administratoren-Team für das, was die Basis beschließe.
Dass mit Stronach nun ein weiterer Kontrahent um Protestwählerstimmen auftritt, hält Jorquera für kein Problem. Man solle nicht auf andere schauen sondern auf die eigene Partei, die mit ihrem Fokus auf Basis-Demokratie als einzige eine tatsächliche Änderung der politischen Gegebenheiten erreichen könne.
Wie es personell weitergeht, soll möglichst kommende Woche entschieden werden. Denkbar wäre, dass den drei Aussteigern zwei Nachrücker folgen, die bei der letzten Bundesversammlung ebenfalls die 50 Prozent Zustimmung erreicht hatten, aber eben nicht Top-5 und deshalb nicht im Vorstand waren. Allenfalls könnte die personelle Neuaufstellung auch bei einer Bundesgeneralversammlung geschehen. Die nächste ist in zwei Monaten in Graz angesetzt und sollte sich eigentlich nur Inhaltlichem widmen.