Mit Beginn des Zeltlagers habe er angeboten, Kirchengrund rund um den Neugotikbau an der Ringstraße zu verwenden und auch die Kirche selbst zum Gebet zu nützen, erklärte der Pfarrer. Dass sich plötzlich eine Protestgruppe mit Transparenten in der Kirche eingefunden habe, komme für ihn überraschend und sei nicht abgesprochen gewesen. Eine Übernachtung in der Votivkirche will der Pfarrer nicht gestatten. Es gelte jede Art von Vandalismus zu verhindern, den Faruggia zwar nicht erwartet. Es sei jedoch derzeit nicht genau auszumachen, wer aus welchen Gründen sich in der Kirche aufhalte.
Protests des Camps in der Votivkirche
Die Flüchtlinge ihrerseits begründeten die Aktion damit, dass die Politik ihre Forderungen nicht gehört habe. Deshalb hätten sie “Schutz in der Votivkirche gesucht”. Als ihre Forderungen nannten sie unter anderem Grundversorgung für alle Asylwerber unabhängig von ihrem Rechtsstatus, freie Wahl des Aufenthaltsortes sowie die Anerkennung von sozioökonomischen Fluchtmotiven neben den bisher anerkannten Fluchtgründen.
Die Vertreter des Camps haben noch nicht entschieden, ob man dem Ultimatum des Pfarrers folgen wird.
Polizei verhandelt mit Aktivisten
Die Polizei verhandelte mit den Aktivisten, nachdem gegen 18.00 Uhr noch 60 bis 70 Personen in der Kirche waren und Pfarrer Joseph Faruggia nicht absperren konnte, berichtete ein Polizei-Sprecher der APA. Eine nicht friedliche Beendigung sei nicht auszuschließen.(APA)