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Peter Alexander wird 80

Rechtzeitig zum 80. Geburtstag des österreichischen Schauspielers, Sängers und Entertainers Peter Alexander am 30. Juni erscheint eine weitere Biografie, die gestern, Montag, in den Wiener Rosenhügel Studios präsentiert wurde.

„Peter Alexander. ’Das Leben ist lebenswert’“ von Claudio Honsal zeichnet den Lebensweg des Jubilars vom erfolgreichen Film-Komödianten zum Showmaster mit Höchstquoten nach und lässt dabei auch prominente Kollegen Alexanders zu Wort kommen. Dazu gehören u.a. Christiane Hörbiger, Rudolf Buchbinder, Udo Jürgens und Dieter Quester, Waltraut Haas und Dagmar Koller.

Einige von ihnen waren bei der Präsentation zu Gast, etwa Dagmar Koller, Waltraut Haas, Erwin Strahl und Dieter Böttger. Der Jubilar selbst war laut Amalthea Verlages wie zu erwarten nicht dabei und auch niemand aus der engeren Familie. In Begleitung der Malerin Dina Larot erschien aber ein früheres „Patenkind“ Alexanders, Monika Gräfin von Brühl, die von ihrer Konfirmation mit dem berühmten Onkel erzählte. So wurden die Feiernden damals andauernd von Autogrammjägern gestört. Weiters kamen zu der von Mat Schuh moderierten Präsentation noch Senta Wengraf, Jenny Pippal, Nina Proll und Christa Kummer.

Biograf Honsal, der mehrmals im Lauf der Jahre mit Alexander Interviews führte, beginnt sein Buch mit der „Kindheit in Wien“. Ein weiteres Kapitel, „Beginn der Karriere, Gerhard Bronner, Marika Rökk und zwei Chancen für die große Liebe“, erzählt anekdotenhaft vom Aufstieg Alexanders. Darin erfährt der Leser von Alexanders sieben Monate währendem Engagement im Kabarett Simpl, als Gerhard Bronner und Karl Farkas es führten. Letzterer duldete das Talent Alexander nicht neben sich und sagte: „Der sieht verdammt gut aus, und das brauchen wir hier im Simpl eigentlich nicht“. So durfte Alexander lediglich kleine Zuträgerrollen neben dem großen Meister Farkas spielen.

Bronner darüber: „Man hat diesen hoch begabten Komiker in seiner kurzen Simpl-Zeit regelrecht missbraucht. Unter der richtigen Führung hätte Peter der deutsche Danny Kaye werden können“. Marika Rökk dagegen, mit der Alexander später drehte, erkannte sein Talent früh und soll zu ihm gemeint haben: „Langer, du wirst machen eine steile Karriere. Glaube mir, Marika täuscht sich selten“.

Auch mit dem stets als grantig verrufenen Hans Moser arbeitete Alexander, und als er ihn einmal zusammen mit Ehefrau Hilde zufällig im Wirtshaus traf, begrüßte er ihn und lobte Mosers Kunst. Gleichzeitig entschuldigte sich Alexander dafür, da es den großen Volksschauspieler möglicherweise stören könne. Moser darauf: „Nein, mein lieber junger Freund, loben Sie mich nur weiter. Ich habe das durchaus sehr gern“. Später gehörte Alexanders unvergleichliche Hans Moser-Parodie zum Fundus seines Komödiantentums, das in den Fernsehshows für höchstes Vergnügen sorgte.

Im Kapitel „Vom Fernsehstar zum Quotenkaiser“ erzählt Honsal, wie Alexanders Aufstieg nach seiner Filmkarriere als Sänger und Showmaster begann: „Ein Vierteljahrhundert der Superquoten, ausgelöst und garantiert einzig durch den Namen Peter Alexander“, konstatiert der Autor.

Auch Christiane Hörbiger kommt zu Wort: „Er hat sich seinem Publikum nie an den Hals geworfen und war nie ein Rampenakrobat. Trotzdem hatte er die Menschen vom ersten Moment des Erscheinens auf seiner Seite“. Etwas kritischere Töne von Udo Jürgens, der bei aller Bewunderung seines Kollegen und Freundes, mit dem er auch gemeinsam auftrat, dessen Texte kritisierte: „Peters Lieder haben sich leider nicht so sehr an die Jugend, sondern an ein breites älteres Publikum gerichtet“.

Innig befreundet ist der zurückgezogen lebende Alexander heute noch mit Pianist Rudolf Buchbinder – beide haben ihre jeweiligen Kinder Susi und Michael genannt. Buchbinder über Alexander: „Er ist in jedem Bereich, einfach auf jedem Gebiet ein Wissender“. Natürlich ist auch von Alexanders vor drei Jahren verstorbener Ehefrau Hilde, genannt „Schnurrdiburr“, oft die Rede. Sie managte den Künstler, und galt in der Branche als zähe Verhandlerin mit Durchsetzungskraft. Ein weiterer enger Freund Alexanders, Dieter Quester, über sie: „Peter ging auf dem Seil, und Hilde war die Balancestange“.

Ein einziges Mal verweigerte sich Alexander den Plänen Hildes. Sie wollte ihn auch in Amerika zum TV-Star machen und setzte alle Hebel in Bewegung. Er wollte aber nicht. TV-Produzent und Freund Wolfgang Rademann meinte retrospektiv: „Amerika wäre sicherlich der größte Fehler seines Lebens geworden…Er ist eben deutsch-österreichisch“. Und weiter: „Der Alexander ist der deutsche Dean Martin“.

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