Personal würde in fast allen Organisationseinheiten fehlen, insbesondere in den 85 Wiener Polizeiinspektionen spitze sich die Lage zu, hieß es in einer Aussendung. Sollte der bis 30. Juni befristete Assistenzeinsatzes des Bundesheeres zur Objektüberwachung (z.B. Botschaften) auslaufen, sei das nicht mehr zumutbar.
Objektüberwachung - Polizei könnte Lücke durch Bundesheer kaum schließen
"Vom Bundesheer werden in Wien derzeit täglich bis zu 117 Personen für die Objektüberwachung gestellt. Für den Fall, dass der Assistenzeinsatz tatsächlich mit Ende Juni auslaufen sollte, müsste diese Lücke durch die Polizei geschlossen werden. Das hätte einen derart massiven Anstieg der Überstunden zur Folge, der den Kolleginnen und Kollegen einfach nicht mehr zumutbar wäre", sagte der Vorsitzende der Wiener Polizeigewerkschaft, Gerhard Zauner. Der Assistenzeinsatz müsse zumindest für die Dauer der Haupturlaubszeit verlängert werden, forderte die Gewerkschaft.
Personal in Polizeiinspektionen fehlt
Laufend würden Polizistinnen und Polizisten vorübergehend von ihren Dienststellen abkommandiert werden. Die Folge sei, dass in den Inspektionen kaum mehr das nötige Personal zur Verfügung steht, um den täglichen Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten, der Fehlstand beträgt rund 25 Prozent, kritisierte Zauner. Deshalb würden immer mehr Polizisten auch versuchen, sich in ein anderes Bundesland versetzten zu lassen.
"Diese Loch-auf-Loch-zu-Taktik kann nicht mehr lange gut gehen! Ich appelliere eindringlich an die Fürsorgepflicht des Dienstgebers, es muss so rasch als möglich Abhilfe geschaffen werden. So kann es jedenfalls nicht weitergehen", sagte Zauner.
SPÖ unterstützt Forderung
Unterstützung für die Forderung, den Assistenzeinsatz zu verlängern, kam von der SPÖ. SPÖ-Sicherheitssprecher Reinhold Einwallner sprach sich auch für eine massive Personalaufstockung für die Basisdienststellen der Wiener Polizei aus. "Für uns hat die Kriminalitätsbekämpfung oberste Priorität. Deswegen müssen erstmal die Polizeistationen voll besetzt werden, bevor Aufgaben wie der Objektschutz wieder übernommen werden können", sagte Einwallner.
(APA/Red)