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Pensionsreform beschert Überstunden

Zusätzliche Bürokratie in den Lohnbüros, enormer Programmier-aufwand bei den Softwarefirmen, das sei eine Auswirkung der verabschiedeten Begleitgesetze zur Pensionsreform.

Solche Kritik übt das größte Vorarlberger Systemhaus, VRZ Informatik GmbH in Dornbirn (http://www.vrz.net;   http://www.internetlohn.at). Die Lohnverrechnungssoftware VIPAS von VRZ gehört nach Firmenangaben zu den österreichischen Marktführern.

Aussagen über „Verwaltungsvereinfachung“ kosten VRZ Geschäftsführer Roland Hilbrand nur einen Lacher: „Rund 3.000 Stunden hat unser Unternehmen aufgewendet, nur um die Sozialrechtsänderungen dieses Jahres in der Lohnverrechnungssoftware VIPAS zu implementieren“. Löhne und Gehälter für mehr als 40.000 Dienstnehmer werden monatlich mit der VIPAS Software abgerechnet. VRZ Informatik selbst betreut in seinem Lohnservicecenter die Abrechnungen für rund 10.000 Arbeiter und Angestellte. VRZ Informatik als Hersteller der Lohnverrechnungssoftware muss als Folge der gesetzlichen Neuregelungen teure Anpassungen durchführen: „Mehr als die Hälfte der 5.500 Arbeitsstunden, die heuer für die Weiterentwicklung von VIPAS aufgewendet wurden“, so Hilbrand, „gingen dafür auf. Der Rest ist in Komfort- sowie in Sicherheitsverbesserungen investiert worden“.

Allein bei der Gebietskrankenkasse gebe es 55 neue Sozialversicherungsgruppen, schilderte der Leiter des VRZ Lohnservicecenter, Norbert Bader, das Ausmaß der Bürokratie. In manchen Fällen müssten ältere Mitarbeiter mehrmals pro Jahr umgestuft werden. Obendrein würden manche Regelungen in Österreich noch nicht einheitlich gehandhabt, so dass auch unterschiedliche Wünsche der verschiedenen Krankenkassen zu berücksichtigen seien. „Das ist insgesamt ein schlimmes Paket“, wetterte Bader jüngst bei der VIPAS Kundentagung im Dornbirner Kulturhaus. Auch der Leiter der Sozialpolitischen Abteilung in der Vorarlberger Wirtschaftskammer, Christoph Jenny, sprach  von „sehr unübersichtlichen Regelungen“.

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