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Peinlicher Fehler bei Bin-Laden-Phantombild

©AP
Die US-Bundespolizei FBI hat sich schriftlich bei dem spanischen Politiker Gaspar Llamazares dafür entschuldigt, sein Foto zur Erstellung eines aktualisierten Fahndungsbildes von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden benutzt zu haben.

Man verstehe und teile seine Sorge und sei betrübt über den “bedauerlichen Fehler”, den einer der Phantombildzeichner begannen habe, erklärte der stellvertretende FBI-Direktor Christian Hassell in einem Schreiben an den ehemalige Parteichef und derzeitigen Parlamentsabgeordneten der Vereinten Linken (IU).

Der Techniker habe bei der Suche nach passenden Gesichtselementen für einen gealterten Bin Laden auf die Internet-Suchmaschine Google zurückgegriffen. Dabei sei er auf ein Bild des spanischen Politikers gestoßen. In dem Entschuldigungsschreiben des FBI, das Llamazares laut spanischen Medienberichten am Mittwoch von einem Mitarbeiter der US-Botschaft in Madrid übergeben wurde, erklärte Hassell, dass das Foto des Politikers keinesfalls “absichtlich” für die digitale Erstellung eines aktualisierten Phantombilds Bin Ladens benutzt worden sei. Der Techniker habe angeblich nicht die geringste Ahnung gehabt, um wen es sich da handelte.

Llamazares möchte der Erklärung hingegen keinen Glauben schenken und hält es für unwahrscheinlich, dass ausgerechnet sein Foto unter den Millionen von Bildern bei Google rein zufällig ausgewählt worden sei. Der Politiker geht davon aus, dass seine politisch linksgerichtete Haltung bei der Auswahl des Fotos eine Rolle gespielt hat, und dass das FBI noch mehr Informationen und Daten von ihm intern gespeichert hat. Llamazares forderte die US-Bundespolizei auf, der spanischen Regierung offen zu legen, welche weiteren Informationen und Daten sie von ihm und anderen spanischen Politikern gespeichert habe. Er erwägt mittlerweile sogar eine Klage gegen das FBI. Auch die Madrider Regierung verlangte von Washington eine tiefer gehende Erklärung.

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