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Peinlich: 2:1 nach miesem Spiel

Österreichs Fußball-Nationalteam hat am Freitag nach größtenteils miserabler Leistung einen knappen 2:1-Auswärtssieg gegen Liechtenstein in Vaduz eingefahren. Ein "Färöer II" lag in der Luft! | Reaktionen  |    |   

Alle rot-weiß-roten Fußball-Fans, die gedacht hatten “Schlimmer geht es nicht mehr”, sind am Freitag 77 Minuten lang eines Besseren belehrt worden. Das österreichische Nationalteam, Co-Gastgeber der EM 2008, lag gegen den “Zwerg” Liechtenstein nach einem Tor von Mario Frick (68.) 0:1 zurück, ehe die eingewechselten Garics (77.) und Prager (84.) trafen und die totale Blamage abwendeten.

Nicht nur das knappe Ergebnis und der Rückstand sollten zu denken geben, auch die Art und Weise des Spiels. Denn Liechtenstein war unter dem Strich das spielerisch gefälligere Team, bei den Österreichern regierten vor allem Unsicherheit und Nervosität. Was am Ende blieb, war der erste Erfolg der zweiten Teamchef-Ära von Josef Hickersberger.

Vor allem in den ersten zehn Minuten war die Verunsicherung und Nervosität der gebeutelten ÖFB-Kicker deutlich sichtbar. Auch das Innenverteidiger-Duo Feldhofer/Eder, das statt der angeschlagenen Hiden und Stranzl spielte, wirkte nicht immer sattelfest. Ohne zwingend gefährlich zu werden, machte Liechtenstein den besseren und selbstbewussteren Eindruck. Zwischen der 10. und 15. Minute gab es die ersten Chancen für Österreich. Zwei Weitschüsse von Leitgeb (10.) und Ivanschitz (10.) parierte Jehle sicher. In der 12. Minute patzte der Schlussmann dann aber: nach Flanke von Aufhauser ließ Jehle von seinem Boavista-Porto-Teamkollegen Linz bedrängt den Ball aus, Linz traf jedoch aus spitzem Winkel nur die Außenstange. Von einem Klassenunterschied war tristerweise bei weitem nichts zu sehen. Auf das erste spielerische ÖFB-Highlight musste man 31 Minuten warten: Ivanschitz jagte nach schöner Vorlage von Linz und Janko den Ball aus aussichtsreicher Position übers Tor.

Danach taumelten die Österreicher in Richtung des absoluten Tiefpunktes, das 1:0 für die angeblichen “Zwerge”, die spielerisch die Oberhand hatten, lag in der Luft: nach Beck-Corner verschätzte sich Payer, die Defensive stand schlecht, und Fischer traf per Kopf die rechte Torstange (38.). Das blieb auch nach der Pause so, obwohl Hickersberger mit Weissenberger und später auch Schweiz-Torschützenleader Kuljic frischen Wind bringen wollte. Die Leistung blieb nach wie vor unter jeder Kritik, das Kräfteverhältnis zumindest ausgeglichen.

Nicht so überraschend kamen deshalb die Ereignisse in der 68. Minute: nach kurz abgespieltem Corner von Regionalliga-West-Spieler Beck legte Stocklasa für Frick auf und der Stürmer vom Manninger-Klub Siena traf aus 12 Metern zum umjubelten 1:0. Knapp zehn Minuten lang roch es 16 Jahren nach dem 0:1 gegen die Färöer nach einer Riesenblamage, denn auch Eder scheiterte mit einem Kopfball an Jehle (73.). In der 77. Minute tankte sich jedoch auf der rechten Seite Linz durch, der Portugal-Legionär bediente Garics und der Italien-Legionär schoss aus rund 10 Metern zum 1:1 ein. Der körperliche Rückfall der Hausherren war dann augenscheinlich und diesen nützte Österreich auch aus. Ein Freistoß von Prager von der linken Seite fand den Weg durch Freund und Feind und schließlich ins Tor – 2:1 (84.), die österreichische Fußball-Ehre war halbwegs gerettet. Von den Rängen gab es von den österreichischen Fans vor allem Rufe gegen ÖFB-Boss Stickler zu hören, das “Hicke raus” fiel eher leise aus.

Liechtenstein – Österreich: 1:2 (0:0)
Vaduz, Rheinpark-Stadion, 3.750, SR Rogalla
Tore: 1:0 (68.) Mario Frick, 1:1 (77.) Garics, 1:2 (84.) Prager
Liechtenstein: Jehle – Telser, Daniel Hasler (53. D’Elia), Ritter, Oehri – Thomas Beck (88. Daniel Frick), Martin Büchel (80. Rohrer), Martin Stocklasa, Burgmeier (78. Roger Beck) – Fischer (62. Ronny Büchel), Mario Frick
Österreich: Payer – Standfest (81. Prager), H. Eder, Feldhofer, Plassnegger (67. Fuchs) – Mörz (75. Garics), Aufhauser, Leitgeb (46. Weissenberger), Ivanschitz (92. Ertl) – Linz, Janko (62. Kuljic)

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