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Patti Smith lud zum intimen Erinnerungsabend im Metro Kino

Patti Smith begeisterte im Metro Kino
Patti Smith begeisterte im Metro Kino ©Viennale/Ruth Ehrmann
Patti Smith lud zu einem intimen Abend im Wiener Metro Kino ein und sorgte dabei bei den Besuchern für Gänsehaut.
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Müde vom Jetlag, erledigt von den Strapazen, die der Wirbelsturm “Sandy” in New York verursacht hatte, nicht mit ihrem eigenen Equipment, dafür mit großer Dankbarkeit und viel Empathie ausgestattet, beging Patti Smith gestern, Sonntag, Abend einen intimen Erinnerungsabend im Wiener Metro Kino.

Die Künstlerin in Wien

Vor nicht einmal 250 Leuten erzählte sie Anekdoten, gedachte ihrer beiden Seelenverwandten Robert Mapplethorpe und Fred “Sonic” Smith und sang fünf Songs, darunter ihren Hit “Because the Night” a cappella – und sorgte so für sanfte Gänsehaut.

Dass der 4. November ein wichtiges Datum für sie darstellt, erklärte Smith gleich zu Beginn. Sie wollte an diesem Abend verloren gegangene Freunde und Weggefährten zu gedenken. Darunter Robert Mapplethorpe, ihr erster Partner in Kunst und Leben, mit dem sie sich immer eng verbunden fühlte, wurde an diesem Tag geboren. Mit dem 4. November verbindet sie aber auch ein tragisches Erlebnis: ihr Ehemann Fred “Sonic” Amith, Gitarrist der Underground-Band MC5, verstarb an diesem Tag im Jahr 1994. Patti Smith, notbehelfsmäßig mit zwei schlecht gestimmten Gitarren ausgestattet, erzählte daher in liebevoller Erinnerung von ihrem gemeinsamen Leben.

Ein berührender Abend mit Patti Smith

Viel mehr als einen Tisch, einen Stuhl und ein Pflanze benötigte sie im altehrwürdigen Metro Kino, das kurz vor dem Umbau und einer Erweiterung steht, nicht. Stattdessen entführte sie in die späten 1960er, als sowohl sie als auch Mapplethorpe in New York keine Bleibe hatten, und in die 1970er, als sie mit ihren Songs und ihr Freund als Fotograf große Erfolge zu feiern begannen. Den größten Hit, “Because the Night”, verdankte sie dagegen Fred Smith, der einst nicht zur vereinbarten Zeit anrief und sie zu den legendären Versen inspirierte.

Patti Smith gestaltete den Abend persönlich, emotional, humorvoll undberührend. “Da bin ich in der Stadt von Mozart und schaffe es nicht im Takt zu bleiben“, schmunzelte sie einmal ihre Zuneigung zu Wien. Die Hauptstadt steht auch im Zentrum von Jem Cohens Film “Museum Hours”, einem Spaziergang durch das Kunsthistorische Museum und unbekanntere Plätze in Wien, den die Künstlerin kofinanziert hat. “Museum Hours” feiert heute, Montag, Abend in Anwesenheit von Patti Smith seine Österreichpremiere.

(Red./APA)

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