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Paszek gibt Fed-Cup-Debüt

Überraschung bei der Aufstellung für das Weltgruppen-Erstrundenduell mit Frankreich: Die erst 14-jährige Tamira Paszek wurde als Einzelspielerin aufgeboten. Das erste Single bestreitet Yvonne Meusburger.

Die Orange-Bowl-Siegerin trifft am Samstag in Pörtschach auf die Weltranglistendritte Amelie Mauresmo, die erste Partie bestreiten Yvonne Meusburger und Nathalie Dechy. Sybille Bammer fühlte sich ausgebootet und verließ das Team. Tesar entschied sich für die Partie gegen die variantenreich agierende Mauresmo für Paszek und teilte Bammer diese Entscheidung beim Frühstück mit. Er sagte ihr aber auch, dass sie dann am Sonntag gegen Dechy spielt. Bammer schien dies zu akzeptieren, reiste kurze Zeit später aber ab.

“Nichts gegen Paszek, aber das habe ich nicht nötig. Ich habe gut trainiert und bin gut in Form – und dann soll ich zuschauen? Wenn man mich nicht will, kann ich es gleich lassen“, war die Oberösterreicherin verärgert. “Wenn Tesar lieber einer Spielerin ohne internationale Erfahrung den Vorzug gibt, muss ich das akzeptieren. Umgekehrt muss aber auch er akzeptieren, dass ich so nicht mehr will“. Das Thema Fed Cup betrachtet sie vorerst für abgehakt. Für den ÖTV-Kapitän kam die Abreise überraschend: “Ich hätte mir eine professionellere Reaktion erwartet.“

Groß war die Freude bei Paszek (geboren am 6. Dezember 1990, Schülerin des Sportgymnasiums Dornbirn), sie geht mit großem Respekt in die Begegnung mit Mauresmo: “Ich hoffe, dass ich nicht zwei Mal zu null bekomme. Aber ich habe kein Ranking, habe nichts zu verlieren, sie ist die Nummer drei der Welt.“ Ende Dezember hat Paszek in Key Biscayne (Florida) die Orange Bowl, das weltweit bedeutendste Jugendturnier, gewonnen. Im Juniorenbewerb der Australian Open in Melbourne erreichte sie das Viertelfinale, bei ihrem ersten Damenturnier Ende März in Athen war erst im Semifinale Endstation.

Betreut wird Tamira, die mit viereinhalb Jahren erstmals ein Racket in die Hand genommen hat, von ihrem Vater Ariff Mohamed. Geboren in Tansania, aufgewachsen in Kenia, wanderte er nach Kanada aus und ist nach der Hochzeit mit einer Österreicherin jetzt in Vorarlberg zu Hause. Der Vater ist Kanadier, die Tochter besitzt nur die österreichische Staatsbürgerschaft. “Schon die Nominierung in den Kader war ein weiterer großer Schritt vorwärts“, sagte Mohamed, der seinen von Matej Pampulow trainierten Schützling aber behutsam aufbauen will. “Rankings haben für uns keine Bedeutung. Wenn Tamira gut spielt, kommt alles andere von selbst. Für mich ist das Wichtigste, dass Tamira Spaß dabei hat, Tennis zu spielen.“

Und Freude am Tennis hat die aktuelle 42. der U18-Weltrangliste: “Ich liebe es, auf dem Platz zu stehen. Ich trainiere seit neuneinhalb Jahren sehr hart für mein Ziel. Ich will ganz nach oben“, gibt sich das Küken selbstbewusst. Ihre Stärken sind Rückhandschläge knapp über das Netz und auch der Aufschlag. “Ich habe noch selten eine Spielerin gesehen, die in diesem Alter technisch so weit ist“, sagte die frühere Topspielerin Marion Maruska. “Sie hat einen unglaublichen Biss und versucht, in jedem Training ihr Bestes zu geben.“

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