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Paraguay erstmals im Viertelfinale

Paraguay hat bei der Endrunde in Südafrika zum ersten Mal in seiner Geschichte das Viertelfinale einer Fußball-WM erreicht.
Paraguay - Japan

Roque Santa Cruz und Co. mussten am Dienstag gegen Japan in Pretoria nach schwachen und torlosen 120 Minuten bis ins Elfmeterschießen, wo man sich mit 5:3 durchsetzte und als viertes südamerikanisches Team in die bevorstehende Turnierphase einzog. Nächster Gegner Paraguays ist am Samstag (20.30 Uhr) der Sieger des iberischen Abendspiels Spanien – Portugal.

Die ersten 120 Minuten des Duells gehen als sportliche Dürreperiode in die Geschichte dieser WM ein. Im Loftus-Versfeld-Stadion taten sich schon zu Beginn zwei sichtlich nervöse Teams kaum weh bzw. waren dazu nicht in der Lage. Fehlpässe, Mittelfeldgeplänkel und planlose Angriffsversuche dominierten, nur genau drei Aktionen in der ersten Hälfte konnten die 36.742 Zuschauer für wenige Sekunden von den Sitzen reißen: In der 20. Minute trickste sich Lucas Barrios wie aus dem Nichts in eine gute Strafraum-Position, scheiterte aber an Japan-Keeper Eiji Kawashima. Kurz darauf ließ Daisuke Matsui aus rund 22 Metern die Latte erzittern (22.), Roque Santa Cruz, eher zufällig an den Ball gekommen, verfehlte schließlich aus wenigen Metern den japanischen Kasten (29.).

Japan blieb auch nach dem Seitenwechsel seiner defensiven Linie treu, ließ Paraguay spielen, suchte sein Heil in einigen wenigen Entlastungsangriffen. Ein Umstand, der in der Ballbesitz-Statistik nach einer Stunde (62:38) klar zum Ausdruck kam. Der Charakter des Spiels änderte sich keineswegs. Die Südamerikaner, stets gut bewacht, aber auch zu unpräzise, langsam und ideenlos, konnten sich keine großen Chancen erspielen, die beste fand Christian Riveros per Kopf nach 59 Minuten vor. Aktivster Mann war bis zum Ende der regulären Spielzeit Paraguay-Coach Gerardo Martino, der an der Seitenlinie heftig gestikulierte.

An der Verlängerung änderte das freilich nichts. Japan eröffnete dort mit einem Weitschuss von Kengo Nakamura (91.), das Kommando übernahm aber schnell wieder Paraguay. Barrios köpfelte erst in die Hände von Kawashima (95.), ehe Claudio Morel die schönste Aktion des Spiels einleitete. Seinen überraschenden Pass auf Nelson Valdez konnte dieser nach gekonnter Drehung aber nicht verwerten, wieder rettete Kawashima (97.).

Erst das Elfmeterschießen brachte Erlösung für Spieler und Zuschauer. Dort wurde Yuichi Komano zum Pechvogel. Während Paraguay alle seine fünf Versuche verwertete, setzte Komano, der noch nie zuvor ein Tor im Nationalteam erzielt hatte, den Ball beim dritten Versuch an die Latte.

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