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Paragliding-Boom bedroht Wildtiere

Die steigende Beliebtheit des Paraglidings bringt Probleme mit sich. Wildtiere fühlen sich bedroht und flüchten von vielbeflogenen Berghängen.

Die Forderung, Flugzonen einzurichten, wird laut.

Paragliden erlebte in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Kein Wunder, der Traum vom Fliegen hat die Menschen schon seit jeher fasziniert. Während Seilbahnbetreiber sich über zusätzliche Kundschaft im Sommer freut, macht den Wildhütern der Trendsport zunehmend Sorgen. Der natürliche Lebensraum für Rotwild, Gämsen und Steintieren während des Sommers sind offene Hänge, denn dort finden sie die besten Äsbedingungen vor. Doch gerade bei Gefahr von oben fühlen sich die Wildtiere besonders bedroht und flüchten in bewaldetes Gebiet. „Im Gebiet Warth gab es noch vor kurzen gut 50 Stück Rotwild in einem offenem Gebiet, mittlerweile sind alle weg“, klagt der Wildbiologe Hubert Schatz. „Das Wild muss auf schlechteren Lebensraum im Wald ausweichen und dieser leidet dann am Wildschaden.“ Schatz fordert eine bessere Aufklärung der Flugsportler von Seiten der Seilbahnbetreiber. Außerdem kann er sich die Einführung von Flugzonen vorstellen, damit sensible Zonen überhaupt gemieden werden.


Flugzonen umstritten

„Damit würde man den Paragliding-Sport kaputt machen“. Kaspar Greber, Besitzer der Flugschule Flying High in Egg kann einer solche Einschränkung nichts abgewinnen. „Heute fliegen Paraglider nicht einfach nur einen Berg hinunter, sondern legen weite Distanzen zurück. Und diese Distanzflüge wären dann nicht mehr möglich.“ Greber setzt auf eine geeignete Ausbildung der Flugschüler. „In der Ausbildung gibt es auch das Fach Umweltkunde, da wird dem Schüler das richtige Verhalten gegenüber Wildtieren beigebracht.“

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