Papst nach USA-Visite wieder in Rom
Auf dem Rückflug schickte Benedikt eine Dankes-Botschaft an US-Präsident George Bush, verbunden mit dem Wunsch, “dass der allmächtige Gott das amerikanische Volk immer zu Wohlstand und Frieden geleite”.
US-Medien feierten den Besuch des Pontifex Maximus überwiegend als Erfolg. “Er hat das Bild des vermeintlich so kühlen und harten Papstes korrigiert”, meinte der amerikanische Vatikan-Experte John Allen. Auch die italienische Presse betonte, der normalerweise so strenge Benedikt habe sich vom herzlichen Empfang der Amerikaner “erwärmen” lassen und durch die Reise sein Image verändert. “Der Papst hat Amerika verzaubert”, kommentierte die Turiner Zeitung “La Stampa” am Montag.
Zum Abschluss der Reise hatte Joseph Ratzinger am Sonntag vor 60.000 Gläubigen eine Messe im New Yorker Yankee-Stadion gefeiert und dabei die Abtreibung verurteilt. Der Respekt vor dem Leben jedes einzelnen Menschen schließe auch den Schutz der Ungeborenen im Mutterleib ein.
Ein Höhepunkt in New York war sein Gebet für die Opfer der Terrorangriffe vom 11. September 2001. Der Papst kniete am “Ground Zero”, dem Ort des Anschlags in Manhattan, für mehrere Minuten nieder und betete. Bei einer Rede vor den Vereinten Nationen hatte Benedikt am Freitag zum Umwelt- und Klimaschutz sowie zu mehr vorbeugender Konfliktlösung aufgerufen.
Zentrales Thema des Besuchs waren aber die sexuellen Missbrauchsfälle durch US-Priester, die die amerikanische Kirche seit Jahren erschüttern. Benedikt verlangte eine “Reinigung” der Kirche, Hilfe und Fürsorge für die mehreren tausend Opfer sowie Maßnahmen, um eine Wiederholung ausschließen. Unter anderem traf er sich mit einer kleinen Gruppe von Opfern.
Es war Benedikts achte Auslandsreise, voriges Jahr hatte er im September Wien und Mariazell besucht. Im Juli wird er zum Weltjugendtag ins australische Sydney fahren.