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Palin geht Sarkozy-Imitator auf den Leim

Ein angeblicher Anruf des französischen Staatsober­haupts Sarkozy bei der republikanischen Kandidatin für das US-Vizepräsidentenamt, Sarah Palin, hat sich als Scherz herausgestellt. [Video im Text]

Die Gouverneurin von Alaska ging franko-kanadischen Komikern auf den Leim, die das Telefonat mitschnitten.

In dem Gespräch vom Samstag, das auf der Internetseite der “Justiciers masqués” (etwa: maskierte Rächer) aus Québec zu finden ist, reagiert Palin enthusiastisch auf den Anruf des vorgeblichen Sarkozy: “Es ist so toll, Sie zu hören, danke, dass Sie uns anrufen (…) Wir haben Hochachtung vor Ihnen, (Präsidentschaftskandidat) John McCain und ich, wir lieben Sie”, sagt Palin, unbeirrt von irritierenden Bemerkungen des Anrufers.

Selbst nach mehreren Hinweisen merkte sie nicht, dass Marc-Antoine Audette sie mit seinem französischen Akzent aufs Glatteis führte. Als ihr der Anrufer sagte, sie würde eines Tages eine gute Präsidentin abgeben, lachte Palin und sagte: “Vielleicht in acht Jahren”. Ansonsten sprach Palin scheinbar redselig über die Gefahr, mit Vizepräsident Dick Cheney auf die Jagd zu gehen und über Sarkozys “schöne Frau”.

Der Telefonscherz wurde am Samstag von einer Radiostation in Québec veröffentlicht, er soll am Montag gesendet werden. Palins Sprecherin Tracey Schmitt bestätigte das Telefongespräch. Palin sei “ein bisschen belustigt” gewesen, zu wissen, dass auch sie nun zur langen Liste von Staatsmännern gehöre, die bei ähnlichen Gelegenheiten reingelegt wurden. Auch Sarkozy habe es schon erwischt. “C’est la vie” (so ist das Leben), sagte ihre Sprecherin weltgewandt.

Doch der Komiker hatte ein paar grobe Schnitzer eingebaut, die Palin eigentlich stutzig machen sollten. Audette sagte als Sarkozy, dass der Sänger Johnny Hallyday sein Amerika-Berater sei. Zudem sprach der Komiker vom kanadischen Sänger Steph Carse als Ministerpräsident – doch der heißt Steven Harper. Audette sagte Palin auch, dass er gerne jagen gehe. “Wir sollten zusammen auf die Jagd gehen”, zeigte sich Palin aufgeschlossen für den scheinbar französischen Charme. “Ich denke, wir könnten Arbeit erledigen und zusammen viel Spaß haben – zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen”, sagte Palin.

Auch als Audette alias Sarkozy sagt, seine Frau Carla Bruni sei “so heiß im Bett”, schöpfte Palin offenbar noch nicht Verdacht. Zudem sagte er Palin, er habe den “Dokumentarfilm” über sie sehr geschätzt und erwähnte dabei den Titel eines Pornofilms vom Hustler-Gründer Larry Flynt (“Who’s nailin’ Paylin?”). Darauf sagte Palin etwas unsicher: “Oh, gut, danke, ja.”

Audette hat zusammen mit seinem Partner Sebastien Trudel auch schon Mick Jagger, Bill Gates oder den ehemaligen französischen Präsidenten Jacques Chirac reingelegt. Audette sagte AFP, dies sei der bisher “explosivste Coup” des Teams gewesen. Bei Palin sei es zudem gar nicht so leicht gewesen, an Wahlkampfhelfern vorbei telefonisch zu der Gouverneurin durchzudringen.

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