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Palfinger will trotz Rezession 2009 Marktanteile dazugewinnen

Der Salzburger börsennotierte Kranhersteller Palfinger ist verhalten optimistisch für das Geschäftsjahr 2009. "Wir bleiben auf Jahresbasis profitabel. Kosteneinsparungsmaßnahmen wurden gesetzt, einzelne Quartalsergebnisse könnten aber negativ sein", sagte Vorstandschef Herbert Ortner am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz in Wien.

Für das Jahr 2009 wir ein Rückgang des Betriebsergebnisses erwartet.

Palfinger wurde nach eigenen Angaben schon sehr früh von der Wirtschaftskrise getroffen. Schon ab 2007 sei das US-Geschäft stark zurückgegangen. Anfang 2008 brachen dann einige europäische Märkte wie Spanien, Großbritannien und Italien um bis zu 50 Prozent ein. Das Geschäft in China und Argentinien sei 2008 gut gelaufen, während in Japan, Singapur und Chile massive Rückgänge zu verzeichnen waren. Der hohe Auftragsstand im Jahr 2008 habe aber noch sehr positiv auf die Geschäftszahlen 2008 gewirkt. “Wir beobachten derzeit schon eine Bodenbildung und wollen Marktanteile dazugewinnen”, sagte Vorstandschef Ortner. Ziel von Palfinger sei es, in allen Produktgruppen zu den Top 3 Playern zu zählen.

Schon Ende 2007 hat Palfinger auf die Wirtschaftsrezession reagiert und ein Cost-Cut Programm gestartet. Im Jahr 2009 sollen 25 bis 30 Mio. Euro eingespart werden um das Fixkostenniveau zu senken. Palfinger beschäftigte 2008 im Jahresdurchschnitt weltweit mehr als 4.600 Mitarbeiter. Seit Jänner 2009 gibt es in den österreichischen Werken Kurzarbeit, der Mitarbeiterstand in Österreich sei 2008 aber trotz Kündigungen konstant geblieben. Ab Mitte März soll entschieden werden, ob die Kurzarbeit verlängert wird. “Die Behaltefrist ist kontraproduktiv”, appellierte Vorstandchef Ortner an die österreichische Gewerkschaft. In Osteuropa mussten aber aufgrund des Nachfragerückgangs Mitarbeiter gekündigt werden.

Palfinger geht für das Jahr 2009 von einem schwachen Marktumfeld aus, vor allem für den Bereich Krane. Die geringe Liquidität der Kunden dämpft die Investitionsbereitschaft. Palfinger erwartet eine Konsolidierung der gesamten Branche, “die Konkurrenz schwächelt”, so Ortner. Palfinger werde aber nicht die Preise senken, so Marketingchef Wolfgang Pilz. Das Unternehmen will in Zukunft die Abhängigkeit von der Baubranche von derzeit 60 Prozent auf unter 50 Prozent reduzieren.

Im Jahr 2009 sei mit ein bis zwei weiteren Akquisitionen zu rechnen. Vor allem der Wachstumsmarkt Indien soll in den kommenden Jahren stark ausgebaut werden. Derzeit werde ein Verkaufsorganisation in Chennai/Indien gegründet, um ein Service und Händlernetz auszubauen, sagte Pilz: “Wir wollen auf diesem Wachstumsmarkt dabei sein”. Weiterhin Prioritätsländer für Palfinger seien Nordamerika, Russland sowie Osteuropa.

Für das Jahr 2008 stieg der Umsatz dank Akquisitionen um 14,3 Prozent auf 794,8 (2007: 695,6) Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich um 30,7 Prozent auf 69,1 (99,6) Mio. Euro und das Konzernergebnis ging um 40,7 Prozent auf 43,9 (74) Mio. Euro zurück. Der Vorstand wird der Hauptversammlung eine Dividendensenkung um 44,3 Prozent auf 39 (70) Cent je Aktie vorschlagen.

Palfinger notierte am Mittwoch gegen 12.45 Uhr um 1,37 Prozent fester bei 7,42 Euro.

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