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Palfinger goes China

Palfinger CEO Herbert Ortner
Palfinger CEO Herbert Ortner ©APA/ROLAND SCHLAGER
Der Salzburger Kranhersteller Palfinger steht kurz vor dem schon seit mehreren Jahren angepeilten Markteintritt in den Wachstumsmarkt China.

Die Chancen, dass es noch im ersten Halbjahr zu einem definitiven Vertragsabschluss kommt, seien “sehr hoch”, sagte Vorstandschef Herbert Ortner am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz in Wien. Innerhalb von fünf bis sechs Jahren würde China dann zum größten Einzelmarkt für Palfinger aufsteigen. Mit dem Jahresergebnis der Gruppe zeigte sich der Firmenchef “zufrieden”.

China-Projekt wird größtes seit Börsengang

Auch ohne Zwangsmaßnahme würde sich Ortner nur gemeinsam mit einem Partner auf dem chinesischen Markt bewegen wollen. Entscheidend sei nämlich der Zugang zu den Vertriebskanälen, dessen Aufbau sonst an die zehn Jahre benötigen würde.

Das China-Projekt werde definitiv das größte Projekt seit dem Börsengang im Jahr 1999 werden. Sollte die Finanzierung aus dem Cashflow und den guten Kreditlinien bei den Banken nicht möglich sein, werde man auch an eine Kapitalerhöhung denken. Dazu habe es bereits im vergangenen November das Okay des Aufsichtsrates gegeben. “Eine Kapitalerhöhung ist aber nicht die erste Option”, meinte Ortner.

Palfinger verzeichnete 2011 Rekordumsatz

Für 2011 meldet der weltweite Kran-Marktführer einen Rekordumsatz von 845,7 (2010: 651,8) Mio. Euro, ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2010. Die Ergebnisse haben allerdings die Rekordniveaus von vor der Krise noch nicht erreicht: Das EBIT verbesserte sich zwar um 83 Prozent auf 67,9 Mio. Euro, lag aber noch deutlich unter dem Rekordwert des Jahres 2007 von 105,4 Mio. Euro. Die EBIT-Marge konnte auf 8 (5,7) Prozent verbessert werden. Das Konzernergebnis lag mit 42,0 nach 24,2 Mio. ebenfalls deutlich über dem Vorjahr. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,19 (0,68) Euro. Der Mitarbeiterstand stieg auf 5.600 (4.671). 2011 sei es gelungen, Wettbewerber outzuperformen und Marktanteile zu steigern, so Ortner.

Im zweiten Geschäftsjahr nach dem Höhepunkt der weltweiten Wirtschaftskrise, die auch bei Palfinger 2009 zu Verlusten und zum Aussetzen der Dividende geführt hatte, soll für 2011 die Ausschüttung an die Aktionäre um 73 Prozent auf 38 Cent nach 22 Cent für 2010 angehoben werden.

Die “Internationalisierung” bezeichnete Ortner als die Kernsäule der Unternehmensstrategie. 2011 sei mit der Übernahme von INMAN ein wichtiger Schritt in Russland gelungen, auch der Marine-Bereich konnte nach zwei Akquisitionen im Jahr 2010 integriert werden. Der Marktanteil beim Absatz von Kränen liege in Russland schon über 50 Prozent.

Palfinger auch für 2012 optimistisch

Ortner zeigte sich überzeugt, dass sich das Firmenwachstum in Zukunft außerhalb Europas abspielen wird. In Europa werde man froh sein, die Position als Marktführer halten zu können. In Europa sei es vor allem in Spanien und Italien zu weiteren Umsatzrückgängen gekommen, die aber in anderen Ländern mehr als kompensiert werden konnten.

Die Geschäftsaussichten für 2012 bezeichnete Ortner als “verhalten optimistisch”. Seit Mitte 2011 sei eine leichte Abschwächung spürbar, “aber nicht diese Krisenstimmung, wie wir sie lesen.” Die Auftragseingänge hätten sich leicht abgeschwächt. “2012 sehen wir – sollten sich die Rahmenbedingungen nicht dramatisch ändern – Potenzial für Wachstum außerhalb Europas und Stabilität in Europa”, so Ortner ohne konkrete Zahlen zu nennen. (APA)

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