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Palais Auersperg: 300 Jahre Geschichte

&copy www.classix.at
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1706 wurde der Grundstein für den Bau gelegt, in dem sich im Laufe der Jahrhunderte Komponist Wolfgang Amadeus Mozart, die Widerstandsgruppe O5 oder auch die Interalliierte Militärpolizei einfanden.

Auf 300 Jahre Geschichte kann das Wiener Barockpalais Auersperg heuer zurückblicken. Mittlerweile dient der Bau als Veranstaltungsort für Events der verschiedensten Art.

1710 wurde das nach Plänen von Lukas von Hildebrandt erbaute Palais eröffnet. Einst vor dem Glacis am Rande der eigentlichen Stadt errichtet, findet es sich heute, nach der Auflassung des Glacis im 19. Jahrhundert, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Zentralbauten der Republik.

Der Öffentlichkeit weithin unbekannt ist heute der hinter dem Bau liegende, 5.000 Quadratmeter große Barockgarten. Dieser ist von den umliegenden Straßen durch Gebäude abgeschottet und nur für Palais-Besucher zugänglich.

Zum musikalischen Zentrum avancierte der Bau ab 1760 unter seinem Mieter Wilhelm von Sachsen-Hildburghausen. Dieser holte unter anderem Christoph Willibald Gluck zu Privatkonzerten in die Mauern des Palais. 1786 wurde Mozarts Oper „Idomeneo“ als Privatvorführung gegeben.

Das Innere des Palais wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts stark verändert, das Äußere erst Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts. Damals wurde das Straßenniveau erhöht und der heute charakteristische Säulenvorbau des Mittelrisalits geschaffen.

In heutiger Gestalt diente der Bau nach dem Ersten Weltkrieg dann erstmals nicht mehr adeligen Besitzern, als 1923 das neue Bundesdenkmalamt für zwölf Jahre einzog. Eine weitere bedeutende Stunde des Baus folgte im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges, als sich 1945 die Widerstandsbewegung „O5“ im Haus traf. Daran erinnert noch heute eine Gedenktafel.

Nach dem Krieg diente das Palais bis 1955 als Sitz der Interalliierten Militärpolizei der Besatzungsmächte. Von den erlittenen Kriegsschäden wurde es ab 1954 befreit und grundsaniert. Danach diente der Bau als allgemeiner Veranstaltungsort für Kongresse, Parteifeiern und Ähnliches. Auch eine Erotikmesse nutzte bereits das traditionsreiche Gebäude.

Zur Feier des 300-Jahr-Jubiläums findet im Palais am Sonntag (23.4., 11 Uhr) eine Matinee mit Schauspielerin Julia Stemberger und dem Pianisten Robert Lehrbaumer statt. Dabei stehen neben musikalischen und literarischen Kostproben aus drei Jahrhunderten auch das musikalische Märchen „Barbar, der kleine Elefant“ von Francis Poulenc auf dem Programm.

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