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Pakistan: Kein Kauf von US-Kampfjets

Pakistan verzichtet zu Gunsten der Erdbebenopfer auf den lang erwarteten Kauf von 77 amerikanischen Kampfflug-zeugen. Man wolle die Mittel ganz auf die Hilfe und den Wiederaufbau im Katastrophengebiet konzentrierten. Mehr

Das erklärte der pakistanische Präsident Pervez Musharraf am Freitag in Muzzaffarabad. In den Ruinen der Erdbebenregion feierten die Menschen unterdessen das Ende des muslimischen Fastenmonates Ramadan.

Pakistan wartet seit Jahren auf die Möglichkeit, die Kampfjets vom Typ F-16 kaufen zu können. Der Verkauf wurde jedoch unmöglich, nachdem Washington wegen des pakistanischen Atomprogramms Sanktionen gegen das Land verhängt hatte. Erst im März änderte die US-Regierung ihre Haltung und stimmte dem Verkauf als Dank für die Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus zu. Noch am Montag hatte Musharraf erklärt, das Erdbeben und seine Folgen hätten keinen Einfluss auf den Militärhaushalt.

In Muzzaffarabad versammelten sich die Gläubigen auf einem Feld und beteten auf Strohmatten. Viele Geistliche bezeichneten das Erdbeben vom 8. Oktober, das nach Schätzungen mindestens 79.000 Menschen das Leben kostet, als Strafe.

„Gott testet uns, testet unsere Geduld, unseren Glauben“, sagte Qazi Hussain Ahmed von der religiösen Partei Jamaat-e-Islami vor mehr als 1.000 Zuhörern. „Einer der Hauptgründe für das Erdbeben waren unsere schlechten Taten.“

Fast im ganzen Land wurde am Freitag Eid al Fitr begangen, das Ende des Ramadans. Normalerweise feiern die Familien an diesem Tag ausgelassen und tauschen Geschenke aus. Musharraf bat die Menschen jedoch, in diesem Jahr aus Respekt für die Erdbebenopfer die Festivitäten einzuschränken.

Der frühere US-Präsident Bill Clinton forderte Indien und Pakistan auf, sich gemeinsam für die Opfer der Katastrophe einzusetzen. Wenn die Welt sehe, dass die rivalisierenden Nachbarländer sich einander annäherten, werde auch die Spendenmüdigkeit der Geberländer nachlassen, erklärte Clinton. Die Vereinten Nationen erklärten, sie benötigten 550 Millionen Dollar (460 Millionen Euro) Soforthilfe für die Erdbebenopfer, bisher seien jedoch nur 131 Millionen Dollar (109 Millionen Euro) eingetroffen.

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