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ÖSV-Team holte WM-Bronze

Österreich hat am Sonntag bei der Skiflug-WM in Planica im erstmals ausgetragenen Teambewerb Bronze geholt. Chef-trainer Lepistö wird seinen Vertrag nicht verlängern.

Österreichs Skispringer haben bei der Skiflug-WM in Planica mit dem Gewinn von Team-Bronze die Blamage abgewendet. Nach dem schlechtesten Abschneiden im Einzelbewerb seit zehn Jahren sicherten Andreas Widhölzl, Andreas Goldberger, Wolfgang Loitzl und Thomas Morgenstern bei der WM-Premiere des Mannschaftsbewerbs am Sonntag den dritten Rang hinter den überlegenen Norwegern und Finnen, 14,4 Punkte vor den viertplatzierten Deutschen. Die Ära von ÖSV-Cheftrainer Hannu Lepistö geht nach Auslaufen des Zweijahresvertrags nach der Saison zu Ende, als erster Kandidat für die Nachfolge gilt Alexander Pointner.

24 Stunden nach der Enttäuschung im Einzelbewerb, in dem nur Thomas Morgenstern (13.) mit seiner Leistung am zweiten Tag zufrieden sein durfte, bot das ÖSV-Quartett eine geschlossene Leistung und entschied das Duell um Bronze mit Deutschland für sich. „Es macht mich stolz, wie sich die Mannschaft aus dem Sumpf gezogen hat. Ein viertes Großereignis ohne Medaille wäre hart gewesen“, erklärte Sportdirektor Toni Innauer.

Bei den ÖSV-Athleten war der Jubel groß, von Startspringer Widhölzl fiel nach einem 217,0-m-Flug im zweiten Durchgang gewaltiger Druck ab. „Ich habe zum Glück im zweiten Durchgang den Swider herausgelassen, es ist lange her, dass ich eine Medaille gewonnen habe“, sagte der Skiflug-WM-Zweite von 2000. Ex-Weltmeister Andreas Goldberger hatte Martin Schmitt im Griff, Wolfgang Loitzl flog auf persönliche Bestweite von 210,5 sowie 202 m und verlor damit nur wenige Meter auf Georg Späth, den stärksten Deutschen. Vor dem letzten Springer hatte Österreich einen Bonus von 6,3 Punkten und auf den 200,5-m-Satz von Sven Hannawald, fand Morgenstern die richtige Antwort. Der 17-jährige WM-Debütant flog auf 206 m, damit war Bronze perfekt. „Das ist ein Riesenerfolg, jetzt habe ich endlich auch eine große Medaille“, sagte der dreifache Junioren-Weltmeister.

Hannu Lepistö schienen auch die Gratulationen zu Team-Bronze nicht aufzuheitern. „Ich wollte mit besseren Resultaten bei der WM aufhören, wir sind zu weit vom ersten Platz weg“, sagte Lepistö. Das Ende seines Engagements nach Auslaufen des Vertrags war schon vorher ausgemachte Sache gewesen. „Es ist mir nicht gelungen, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen“, begründete Lepistö. Nur Höllwarth und Morgenstern hätten gute Leistungen gebracht, die übrigen Springer seien zu weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. „Jeder Trainer hat seinen eigenen Stil, meiner war hier anscheinend nicht der richtige“, sagte der 57-Jährige.

Toni Innauer legte sich noch nicht auf den Nachfolger Lepistös fest. Doch Alexander Pointner gilt als erster Anwärter. Am Sonntag bestätigte Innauer aber nur, dass Pointner ein Kandidat sei, nannte aber auch die Namen von Andreas Felder, dem Springercoach der Nordischen Kombinierer, und von Co-Trainer Stefan Horngacher.

Ergebnis:
1. Norwegen: 1.711,8 Punkte
(Björn-Einar Romören 210,5/227 m; Sigurd Pettersen 211,5/216,5; Tommy  Ingebrigtsen 216,5/208,5; Roar Ljökelsöy 223,5/225)
2. Finnland: 1.704,1 (+ 7,7)
(Tami Kiuru 215,5/221,5; Veli-Matti Lindström 209/215; Matti Hautamäki 217/213,5; Janne Ahonen 211,5/217,5)
3. Österreich: 1.620,8 ( 91,0)
(Andreas Widhölzl 205/217; Andreas Goldberger 197/197,5; Wolfgang Loitzl 210,5/202; Thomas Morgenstern 214/206)
4. Deutschland: 1.606,4 (105,4)
(Michael Uhrmann 214/214,5; Martin Schmitt 193/194,5; Georg Späth 222,5/206; Sven Hannawald 204,5/200,5)
5. Japan: 1.574,5 (137,3)
6. Slowenien: 1.503,4 (208,4)
7. Russland: 1.404,5 (307,3)
8. Polen: 1.386,8 (325,0)

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