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ORF-Wahlfahrt mit Eva Glawischnig und H.C. Strache: Hanno Settele fährt wieder

"Die Wahlfahrt": Hanno Settele on the road mit Eva Glawischnig und Heinz-Christian Strache
"Die Wahlfahrt": Hanno Settele on the road mit Eva Glawischnig und Heinz-Christian Strache ©ORF/Thomas Ramstorfer
Hanno Settele hat sich in der zweiten ORF-Sendung "Wahlfahrt" Eva Glawischnig und Heinz-Christian Strache zu sich ins Auto geholt. Dabei zeigte sich, dass das Konzept der Sendung, Politiker privat zu zeigen, bei einem der Spitzenkandidaten nicht aufging.
Die erste Wahlfahrt

In Folge zwei der “Wahlfahrt” gingt es deutlich politischer zu, als eine Woche zuvor in den Autofahrten mit Josef Bucher (BZÖ) und Frank Stronach (TS). Am Mittwochabend setzte sich Hanno Settele wieder an das Steuer des 70er-Jahre-Mercedes. Diesmal nahmen Grünen-Chefin Eva Glawischnig und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf dem Beifahrersitz, beobachtet von sieben Kameras, Platz.

Bis zu 342.000 Zuseher ließen sich Folge zwei der Wahlfahrt mit Hanno Settele nicht entgehen, im Schnitt gingen 316.000 bei 19 Prozent Marktanteil auf die ORF-Sendung.

Grünen-Chefin Eva Glawischnig von ihrer privaten Seite

Dass die Chefin der Grünen, Eva Glawischnig, aus einem “deutschnationalen” Elternhaus kommt, war bis zur Ausstrahlung der Sendung vielleicht einigen Österreichern noch nicht bekannt. Die Politikerin zeigte sich von ihrer persönlichen Seite. “Ich habe sicher auch meine schrägen Seiten”, meinte Eva Glawischnig und berichtete, wie sie nach dem TV-Duell mit Heinz-Christian Strache zu Hause den Boden putzte, um sich abzureagieren. Auch von vielen schlaflosen Nächten oder peinlichen Situationen an der Kassa im Supermarkt mit ihren Kindern erzählte Glawischnig offen.

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“Ich habe schon auch mal ein ungutes Gefühl gehabt, wenn mir jemand zu nahe kommt”, gab sie zu und erwähnte damit auch negative Seiten des Politikerseins. Eva Glawischnig legte in der Wahlfahrt mit Hanno Settele ihren Panzer ab. Zwar war die Politikerin sichtlich nervös, aber dadurch wirkte sie nahbarer, authentisch und sympathisch.

Heinz-Christian Strache und seine Liebe zu den Österreichern

Heinz-Christian Strache blieb im Vergleich zu der Grünen-Chefin deutlich distanzierter und nutzte die Wahlfahrt für Kampfparolen. Mitunter kam es dabei zu etwas skurrilen Momenten, etwa als der FPÖ-Chef behauptete “die Grünen sind keine Umweltpartei”, sondern der Freiheitliche Partei müsse diese Rolle zugeschrieben werden. “Glauben Sie wirklich, was Sie da sagen?”, fragte Settele verwundert nach, der immer wieder vergebens versuchte. Strache aus der Reserve zu locken.

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Ansonsten betonte der sehr angriffslustige FPÖ-Chef die Liebe zu seinem Nächsten. Nachdem er ein Zitat aus der Bibel vorlas meinte Strache dazu, dass sich jeder Mensch zuerst selbst lieben müsse, um mit anderen Menschen liebevoll umgehen zu können. “Lieben Sie sich selber, Herr Strache?”, fragte Hanno Settele und Heinz-Christian Strache antwortete: “Ich fühle mich mit mir selbst sehr wohl.” Persönlich wurde es trotz so vieler Liebesbekundungen dann aber kaum. Am Schluss versuchte es Settele einmal mit der Frage “Jetzt sind wir zwölf Stunden unterwegs miteinander. Wann lerne ich den echten HC Strache kennen?” Lächelnd meinte der FPÖ-Chef dazu, sehr authentisch zu sein.

ORF-Wahlfahrt: Ein Konzept für nicht jeden Politiker

Hanno Settele führte erneut seriös und charmant durch die Sendung und versuchte, die Politiker von ihrer privaten Seite zu zeigen. Während ihm das bei der Grünen-Chefin gelang, die von ihrer Liebe zum Putzen, Elternhaus und den Problemen als Mutter sprach, blieb Heinz-Christian Strache ganz Politiker. Obwohl er seine Liebe zu allen Österreichern bekräftigte, schien diese Zuwendung vor den Türen der Grünen-Politikern zu enden: “Die Grünen sind keine Umweltpartei, das sind ja Chlorophyll-Marxisten, die eine Wassermelone sind – außen grün und wenn man sie aufschneidet tiefrot”, meinte HC Strache dazu.

Und so zeigte sich bei der zweiten ORF-Wahlfahrt, dass das Konzept der Sendung nicht für jeden Politiker geeignet ist und sich vor allem nicht jeder Politiker von seiner privaten Seite zeigt. Auch Hanno Settele meinte, dass seine Fahrten mit Glawischnig bzw. Strache “politischer als bei der ersten Fahrt” gewesen sei und dass dabei “im wahrsten Sinne des Wortes, die persönliche Note auf der Strecke” blieb.

Am 25. September gibt es dann die letzte Sendung der ORF-Wahlfahrt  mit Michael Spindelegger (ÖVP) und Werner Faymann (SPÖ) um 22.35 Uhr auf ORF Eins.

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(NTA)

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