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Opposition und Handel üben Kritik an Querungskonzept

Mariahilfer Straße: Opposition und Handel kritisieren Querungskonzept
Mariahilfer Straße: Opposition und Handel kritisieren Querungskonzept ©APA
Das Querungskonzept der Mariahilfer Straße kommt nicht überall gut an. Die Opposition und der Handel kritisieren die Entscheidung und sprechen von einer "halben Lösung".
Das Querungskonzept
Bezirke haben das letzte Wort

Das heute, Dienstag, präsentierte Querungskonzept für die Wiener Mariahilfer Straße stößt sowohl bei Opposition als auch bei Vertretern von Handel und Wirtschaft auf wenig Gegenliebe. Vor allem die Entscheidung, nur eine weitere Querung zu öffnen, steht in der Kritik – “halbe Lösung”, “inakzeptabel” und “Bürgerverhöhnung” hieß es in den entsprechenden Reaktionen.

Kritik an MaHü-Querungskonzept

“Inakzeptabel” ist die Lösung mit einer weiteren Querung im Bereich der oberen Mariahilfer Straße für die Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, Brigitte Jank. “Es fehlen echte Querungen für den Individualverkehr. Die Betriebe werden durch den geplanten Einbahnzirkus schikaniert, weil sie selbst und vor allem ihre Kunden kaum noch zu den Geschäftslokalen kommen”, erklärte sie in einer Aussendung. Die Vorgehensweise der Stadt sei kurzsichtig und unverantwortlich und nicht im Interesse der Betriebe – vor allem die untere Mariahilfer Straße bleibe ein “unüberwindbarer Grenzwall” zwischen den Bezirken. Sie vermisse ein “Machtwort des Bürgermeisters”.

Nur “eine halbe Lösung” kann Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des Handelsverbandes, im Gespräch mit der APA in dem neuen Querungskonzept erkennen. “Im oberen Teil hat man nun eine gute Durchblutung, aber im unteren Teil, wo sich auch viele umsatzstarke Unternehmen befinden, gibt es gar keine Querungen”, kritisierte er. Er will zurück an den Verhandlungstisch und den Entwurf für den unteren Teil noch einmal diskutieren. “Wir brauchen auch auf der Mariahilfer Straße nahe Museumsquartier mindestens eine Durchfahrtsmöglichkeit”, zeigte sich Mayer-Heinisch überzeugt.

Geschieht dies nicht, befürchtet er Umsatzeinbußen für die Unternehmen und eventuell eine schleichende Absiedelung. “Die Attraktivität des Standortes leidet”, meinte der Chef des Handelsverbands.

Konzept ist “Verhöhnung der Bürger”

Kritik hagelt es auch von den politischen Gegnern: Beim Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, Manfred Juraczka, stößt vor allem die Einführung nur einer weiteren Durchfahrtsmöglichkeit auf Unverständnis. In einer Aussendung bezeichnete er das Konzept als “Verhöhnung der Bürger”. “Die Befragung zur Mariahilfer Straße hat ein klares Votum für Querungen (Plural!) ergeben, Häupl und Vassilakou haben für Querungen (Plural!) geworben, jetzt wird gerade einmal eine (!) zusätzliche Querung geöffnet”, so Juraczka.

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Die Öffnung für den Lieferverkehr ist für den Wiener VP-Chef nur eine “Scheinlösung”. Er wünscht sich stattdessen die Öffnung weiterer Querungen etwa der Neubaugasse/Amerlingstraße. “Maria Vassilakou kann sich nicht hinter einem ‘Expertengremium’ verstecken, sie ist politisch verantwortlich. Wenn sie diese Verantwortung nicht mehr wahrnehmen will oder kann, dann sollte sie über die entsprechenden Konsequenzen nachdenken”, meinte Juraczka.

Die Wiener FPÖ sorgt sich dagegen mehr um die Umsatzeinbußen der Unternehmer. “Die grüne Verkehrsstadträtin lehnt kategorisch ab, die Geschäftsleute auch nur teilweise zu entschädigen, was zu weiteren Betriebsschließungen führen wird”, so Verkehrssprecher Toni Mahdalik in einer Aussendung. Er forderte einen eigenen Fonds für die Rettung der gefährdeten Betriebe in Höhe von 27 Millionen Euro.

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(APA)

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