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Opferzahl in Syrien steigt auf mehr als 200.000

Mehr als 200.000 Menschen sind nach Angaben von Aktivisten inzwischen im syrischen Bürgerkrieg getötet worden. Der Direktor der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, sagte am Dienstag, seine Organisation habe seit Beginn des Aufstands gegen Syriens Machthaber Bashar al-Assad im März 2011 den Tod von 202.354 Menschen dokumentiert, ein Drittel davon Zivilisten.


Mehr als 136.000 Kämpfer beider Seiten gewesen, sagte Abdel Rahman. Auf Seite der Rebellen wurden demnach 37.324 syrische Aufständische und 22.624 ausländische Jihadisten getötet. Die Regierung hatte ihrerseits den Tod von 44.237 Soldaten, 28.974 Mitgliedern der paramilitärischen Nationalen Verteidigungskräfte, 2388 schiitischen Kämpfern aus Syrien und dem Libanon sowie 624 Milizionären der libanesischen Hisbollah zu beklagen. Zudem wurden 63.074 Zivilisten getötet, darunter 10.377 Kinder. 3011 Opfer wurden nicht identifiziert.

Abdel Rahman sagte, es befänden sich derzeit 300.000 Menschen in den syrischen Gefängnissen, davon würden 20.000 als vermisst gelten. Tausende weitere Menschen würden von der Jihadistenmiliz “Islamischer Staat” (IS) und anderen Rebellengruppen festgehalten. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Informanten vor Ort; ihre Angaben können von unabhängiger Stelle kaum überprüft werden.

Der syrische Bürgerkrieg hatte im März 2011 mit friedlichen Protesten gegen Assad begonnen, doch militarisierte sich die Protestbewegung angesichts des harten Vorgehens der Sicherheitskräfte in den folgenden Monaten immer mehr. Nachdem im Jahr 2012 der Sturz Assads möglich schien, wendete sich das Blatt im Frühjahr 2013. Mit Hilfe der Hisbollah-Miliz gelang es den Regierungstruppen, wichtige Städte von den Aufständischen zurückzuerobern.

Zwar halten die Rebellen weiterhin große Gebiete im Norden, Osten und Süden des Landes, doch ist ein Sturz Assads inzwischen in weite Ferne gerückt. Die ohnehin wenig einheitliche Opposition hat sich weiter aufgespalten, wobei die gemäßigteren Gruppen zunehmend zugunsten der radikalen Kräfte an Boden verloren. Seit Anfang des Jahres gibt es zudem immer wieder blutige Kämpfe zwischen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat und anderen Rebellengruppen.

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