Opernball-Stargast 2018: Lugner holt Melanie Griffith in seine Loge

“Es handelt sich um eine amerikanische Schauspielerin”: Mehr war von Einkaufszentrumsbesitzer Richard Lugner nicht zu erfahren, als er vor einigen Tagen auf seine Begleitung für den Opernball angesprochen wurde. Wie jedes Jahr seit 1992 lädt der Wiener Baumeister eine Berühmtheit in seine Loge zum Opernball ein.
Opernball-Gast für 2018 heißt Melanie Griffith
Am heutigen Mittwochvormittag gab Richard Lugner den Namen seiner Opernball-Begleitung bekannt. Laut Lugner soll Melanie Griffith (60) ihn am 8. Februar zum Opernball begleiten. Die US-Schauspielerin feierte 1969 ihr Filmdebüt bei “Smith! – Ein Mann gegen alle”. Zuletzt war Griffith in der Komödie “The Disaster Artist” zu sehen. Ihre Tochter Dakota Johnson ist u.a. in der Romanverfilmung 50 Shades of Gray zu sehen. Die Entscheidung, Griffith einzuladen, traf Lugners Tochter Jackie. “Die Jackie hat entschieden, dass es die Melanie Griffith wird”, meinte er. Auf die Frage hin, ob Jackie bald in seine Fußstapfen treten wird, meinte Lugner, er habe viele Kinder und Enkelkinder. Jackie sei derzeit mal für das Kino zuständig. “Wir reden hier und da miteinander.”
Griffith reist mit eigenem Designer an
Lugner kündigte bereits mögliche Starallüren von Griffith an: “In manchen Dingen wird es schwierig mit ihr”, so Lugner. Um welche Dinge es sich dabei handelt, wollte er nicht verraten. Die Schauspielerin kommt in Begleitung ihres Managers und eines eigenen Designers nach Wien. Am 7. Februar soll es noch eine Autogrammstunde mit dem Hollywoodstar geben.

Gerüchte um möglichen Star-Gast: Jane Fonda
Deutsche Medien berichteten zuvor, es könnte sich um die Hollywood-Schauspielerin Jane Fonda handeln. Die Schauspielerin und zweifache Oscarpreisträgerin würde mit ihren 80 Jahren gut an die Seite von Richard Lugner (85) passen. Zudem scheint der ehemalige Baumeister seit kurzem eine Vorliebe für ältere Damen auf dem Opernball zu haben: Goldie Hawn, die Begleitung des letzten Jahres, war immerhin 71 Jahre alt.
Lugner möchte es nach eigenen Worten einer 80-jährigen Jane Fonda nicht antun, ihn auf den Opernball zu begleiten. “Ich würde nie eine 80-Jährige auf den Opernball einladen – nicht, weil ich was gegen 80-jährige Frauen habe, sondern weil ich ihr den Trubel am Opernball nicht zumuten will”, meint Lugner dazu. Wie das Gerücht bezüglich Fonda entstanden sei, könne er sich nicht erklären. “Wir haben nie mit Fonda verhandelt.”
Lugner bemühte sich einige Jahre im “Traumfrau” Liz Taylor
Lugner freut sich bereits auf seinen diesjährigen Stargast. Eine “Traumfrau” konnte er nie als seinen Gast in die Loge einladen: Lugner bemühte sich einige Jahre um Liz Taylor. “Sie war ja öfters am Opernball und hat sich dort auch mit dem Richard Burton geprügelt, aber zum Lugner ist sie leider nie gekommen – so konnte ich sie auch nicht prügeln. Aber, ich glaub, das hätte sie sich von mir auch nicht lassen”, so Lugner.
Der Baumeister ist noch unsicher wer ihn neben Melanie Griffith noch begleiten wird. “Wenn ich zu viele Frauen in die Loge einlade, hat die Griffith keine Freude. Die hat lieber Männer um sich”, meine Lugner bei der Pressekonferenz am Mittwoch.
Lugner zur #metoo-Debatte: “Ich bin ja nicht der Herr Pilz”
Richard Lugner äußerte sich bei der Pressekonferenz am Mittwoch auch zur metoo-Debatte. “Ich bin ein Mann und ich glaube in der Natur der Dinge ists es einfach so, dass die Frauen locken und die Männer verlockt werden und es funktioniert einfach nur so, dass man sich den Verlockungen der Frau hingibt und dann muss man halt wissen, ob die das auch wirklich will und das muss man halt spüren. Man muss einfach wissen wie weit man gehen darf und man muss halt auch manchmal zur Kenntnis nehmen, dass eine Frau gar nichts will von einem und das ablehnt und das muss man einfach im Gespür haben”, so der Baulöwe. Auf die Frage, wie er selbst auf Zurückweisung reagiere, meinte Lugner: “Bis jetzt hat sich noch keine Frau darüber beschwert, dass ich so gemein war und mich genähert hab – ich bin ja nicht der Herr Pilz”.
Eine Zurückweisung musste Lugner von der neuen Opernball-Organisatorin Maria Großbauer hinnehmen. Sie wollte Lugner nicht kennen lernen: “Sonst beeinflussen sie mich”, soll sie zu Lugner gesagt haben.
Alle Opernballgäste von Richard Lugner im Überblick:
1992: Harry Belafonte
1993: Joan Collins
1994: Ivana Trump
1995: Sophia Loren
1996: Grace Jones
1997: Sarah Ferguson
1998: Raquel Welch
1999: Faye Dunaway
2000: Jacqueline Bisset, Nadja abd el Farrag
2001: Farrah Fawcett
2002: Claudia Cardinale
2003: Pamela Anderson
2004: Andie McDowell
2005: Geri Halliwell
2006: Carmen Electra
2007: Paris Hilton
2008: Dita Von Teese
2009: Nicollette Sheridan
2010: Dieter Bohlen
2011: Karim el-Mahroug, Larry Hagman, Zachi Noy
2012: Brigitte Nielsen, Roger Moore, Gina-Lisa Lohfink
2013: Mira Sorvino, Gina Lollobrigida
2014: Kim Kardashian
2015: Elisabetta Canalis
2016: Brooke Shields, Mr. Probz
2017: Goldie Hawn
Melanie Griffith: Hollywoodstar der 80er
Melanie Griffith (60) hat in den 80er-Jahren zu den Hollywoodgrößen gezählt. Für ihre Darbietung in “Die Waffen der Frauen” (1988) wurde sie für einen Oscar nominiert und mit einem Golden Globe ausgezeichnet. “Was immer das ist”, sagte Lugner am Mittwoch bei einer Pressekonferenz über diesen Film.
Das Leben von Melanie Griffith, der am 9. August 1957 in New York City geborenen Tochter von Schauspielerin Tippi Hendren (“Die Vögel”) und Werbefachmann Peter Griffith, war durchaus turbulent. Vier Mal gab sie Schauspieler-Kollegen das Ja-Wort, mit drei Männern hat sie je ein Kind, mit Stars wie Jack Nicholson und Warren Beatty war sie liiert. In die Klatschspalten “schaffte” es Griffith außerdem mit Drogen- und Alkoholexzessen und misslungenen Schönheitsoperationen. “Ich hoffe, ich sehe jetzt wieder normal aus”, betonte sie im vergangenen Jahr in einem “Spiegel”-Interview.
Griffith begann Schauspielkarriere mit zwölf Jahren
Mit zwölf Jahren stand Griffith das erste Mal vor einer Kamera. Nach zwei Filmen ohne Sprechrolle erhielt 1975 an der Seite von Gene Hackmann in “Night Moves” (“Die heiße Spur”) ihre erste größere Rolle. Berühmt wurde sie 1984, als sie für ihre Leistung in Brian De Palmas “Body Bouble” (“Der Tod kommt zweimal”) gute Kritiken erhielt. Es folgten über die Jahre Arbeiten mit weiteren angesehenen Regisseuren wie Abel Ferrera, Jonathan Demme und John Schlesinger. “Der Tod kommt zweimal” (1984) und “Gefährliche Freundin” (1986) waren bisher ihre vielleicht besten Filme neben “Die Waffen der Frauen”.
Doch die Karriere war nicht nur ein einziges Hoch. Zahlreiche Arbeiten gelten als Kult-Klassiker, fielen an den Kinokassen aber durch. Für ihre Darbietung in dem Thriller “Shining Through” (“Wie ein Licht in dunkler Nacht”) gewann sie eine Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin. Mehrmals wurde sie für diesen Preis, den keiner haben will, nominiert. Manche Filme, in denen Griffith zuletzt mitwirkte, wurden direkt auf Video herausgebracht. Ihr Debüt am Broadway im Musical “Chicago” im Jahr 2003 erntete dagegen großes Lob und brachte hohe Einnahmen.
Griffith kämpfte lange mit Drogen- und Alkoholabhängigkeit
Mit 17 stand Griffith erstmals nackt vor der Kamera. In “Roar” spielte sie an der Seite ihrer Mutter. Dabei wurde sie von einem Löwen attackiert und im Gesicht verletzt. Schon früh stand eine Alkoholabhängigkeit der Karriere im Weg. Mit 14 ging Griffith erstmals mit Don Johnson (“Miami Vice”) aus, 1976 war das Paar für ein halbes Jahr verheiratet. Nach der Trennung von Ehemann Nummer zwei, dem Schauspieler Steven Bauer, heiratete Griffith erneut Don Johnson. Die gemeinsame Tochter Dakota Johnson sollte später mit einer freizügigen Rolle im Erotikfilm “Fifty Shades Of Grey” weltweit bekannt werden.
Mit Johnson verband Griffith jahrelang eine Off-On-Beziehung. Die 1996 geschlossene Ehe mit Antonio Banderas, mit dem sie auch den Life Ball in Wien besuchte, hielt dagegen rund 19 Jahre, ehe 2014 die Scheidung eingereicht wurde. Ihre Rolle als Mutter habe sie während einer langen Zeit der Abhängigkeit von Drogen, Schmerzmittel und Alkohol gut gespielt, erzählte Griffith dem “Spiegel”: “Ich war keine von denen, die besoffen auf dem Boden liegen und komplett aus der Spur sind.”
APA/Red.