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Oper "Salome" gut angekommen

Das Vorarlberger Landestheater und das Symphonieorchester Vorarlberg haben das Experiment gewagt, das berühmte Werk von Richard Strauss und Oscar Wilde in eine Arena-Situation zu übertragen.

Publikum und Orchester umkränzten eine Spielfläche, auf der sich die Handlung getreu der biblischen Vorlage abspielt.

Salome, Stieftochter von König Herodes, fordert von diesem für einen Tanz den Kopf des gefangen genommenen Propheten Johannaan. Vom Stiefvater begehrt, vom asketischen Propheten abgewiesen und von der Mutter zu diesem Wunsch angestachelt, verdichtet sich in der Figur Salomes das Bild der grausamen Rächerin, aber auch des Opfers.

Der jungen Inga Fischer gelingt es, das auch stimmlich überzeugend darzustellen.

Auch die weiteren Partien sind gut besetzt worden. Das Symphonieorchester unter Thomas Kalb zeigt seine Stärken in den dramatischen Partien, während die feinen Farbabstimmungen auf der Strecke bleiben.

Die Inszenierung von Kurt Sternik hat bei der Personenführung (Salome und Herodes) ihre Stärken, im Gesamtbild wird mehr auf das Kolorit der in Jerusalem zur Zeit Jesu spielenden Handlung gesetzt, nicht so sehr auf den psychologischen Gehalt. Das praktikable Bühnenbild schuf Karl-Heinz Steck, die Kostüme mit Hang zum Märchenhaften stammen von Luis Graninger.

Für das Symphonieorchester bedeutet die Realisierung der 1905 uraufgeführten Oper eine Ausweitung des bisherigen Repertoires. Es hat sich bei der Premiere gezeigt, dass das Publikum durchaus bereit ist, ihm auf diesem Weg zu folgen.

Die Produktion wird in Bregenz noch mehrmals aufgeführt.

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