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OPEC-Fund fordert zweites Gebäude in Wien

Das österreichische Außenministerium steht vor einer heiklen politischen Entscheidung: Der OPEC-Fund für Internationale Entwicklung (OFID) braucht ein zweites Gebäude in Wien, Österreich soll die Miete dafür zahlen.
Änderungen beim Abdullah-Zentrum

Ein geeignetes Objekt sei bereits ausgemacht: ein Haus in der Renngasse in der Innenstadt, Hausnummer fünf. Kostenpunkt: 800.000 Euro pro Jahr. Die OFID-Anfrage sei besonders heikel, “weil Saudi-Arabien angesichts der Diskussionen ohnehin schon sehr verärgert ist über Österreich”, wie “Die Presse” schreibt. Die Crux: “Riad ist sowohl bei OPEC als auch OFID ein bedeutender Mitgliedstaat. Auch OFID-Generaldirektor Suleiman Jasir Al-Herbish ist Saudi.”

Kostenpunkt: 21 Millionen Euro

Da das Außenamt 21 Millionen Euro einsparen müsse, handelt es sich um eine schwierige Entscheidung, meint “Die Presse”: “Als Standort von internationalen Organisationen steht Wien im harten Wettbewerb zu anderen Städten wie Genf, Bonn und Kopenhagen. Österreich bemüht sich daher sehr darum, die Organisationen vor Ort zufriedenzustellen.”

Krise um das Abdullah-Zentrum in Wien

Schon während der Krise um das Abdullah-Zentrum habe das Außenministerium vor einem möglichen Schaden für Wiens Ruf als Amtssitz der UNO und anderer Organisationen gewarnt. Dass Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) auf dem Höhepunkt des Streits um das Abdullah-Dialogzentrum offen dessen Schließung forderte, habe die Saudis “sehr verärgert”. Damals hätten sie schon mit dem Abzug des Zentrums nach Genf und “verklausuliert auch mit der Umsiedlung von Organisationen wie OPEC und OFID” gedroht.

“Bund und Stadt Wien unterstützen bei den Mietkosten”

Die Anfrage an sich ist inhaltlich nichts Ungewöhnliches, wie es in dem Bericht heißt: “Der Bund und die Stadt Wien unterstützen die meisten der hier angesiedelten Organisationen auch bei den Mietkosten. Schließlich will man ihnen den hiesigen Standort schmackhaft machen.” Gelassen sieht auch Außenamtssprecher Martin Weiss die Angelegenheit. Derartige und ähnliche Anfragen gebe es für “Sitzstaaten” laufend. Gespräche mit individuellen internationalen Organisationen kommentiere man aber nicht, erklärte er am Mittwochabend gegenüber der APA. (APA)

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