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Oö. Pfarre wirbt per Zeitungsanzeigen um neuen Geistlichen

Die öberösterreichische Gemeinde will ihren Pfarrer mit einer Zeitungsannouce finden.
Die öberösterreichische Gemeinde will ihren Pfarrer mit einer Zeitungsannouce finden. ©Bilderbox
Über eine Stellenanzeige in einer oberösterreichischen Tageszeitung startete am Wochenende die römisch-katholische Pfarre Taufkirchen an der Pram (Bezirk Schärding) auf eigene Faust die Suche nach einem neuen Priester.

Aufgrund des Wohnortwechsels des vorigen Seelsorgers war die Stelle frei geworden. Christoph Crepaz, der die Anzeige geschaltet hatte, gibt sich optimistisch, auf diesem ungewöhnlichen Weg den geeigneten Hirten für die Gemeinde zu finden.

Die Kosten für das Inserat in der Höhe von rund 2.000 Euro hatte Crepaz vorgestreckt. Er sei zwar nur “normales Kirchenmitglied”, aber die Zukunft der Gemeinde sei ihm ein großes Anliegen. Einen Teil der Kosten wird die Pfarre bezahlen, eine eigene Sammlung wurde bereits am heutigen Sonntag nach dem Gottesdienst gestartet. “Ich bin dem Pfarrer im Wort, dass ich den Rest aus privater Tasche finanziere”, sagte Crepaz am Sonntag im APA-Gespräch.

Kritische Stimmen in der Pfarre, so viel Geld für die Suche nach einem Kandidaten auszugeben, versteht er. Denn der normale Weg einer kirchlichen Stellen-Ausschreibung erfolge über das “Linzer Diözesanblatt”, einem offiziellen Mitteilungsorgan. Alle kirchlichen Angestellten können dieser Zeitung die Stellenangebote des Arbeitgebers entnehmen. “Ich möchte aber zeigen, was unsere Pfarre zu bieten hat”, so Crepaz. Daher sei es ihm auch wert, finanziell etwas beizutragen. “Immerhin suchen wir ja keine Putzfrau sondern einen Chef für 3.600 Leute.”

In der Annonce wird zum einen eine “zeitgemäße Infrastruktur und ein neu errichtetes Pfarrheim” beworben. “Weitgehende Erledigung von Verwaltungsaufgaben durch Ehrenamtliche” und eine “Mitarbeit von Ehrenamtlichen bei pastoralen Aufgaben” sollen den Wunschkandidaten ebenfalls überzeugen, sich auf das Wesentliche wie Liturgie und Seelsorge beschränken zu können. Auch eine “sehr gute finanzielle Ausstattung der Pfarre” bleibt in der Einschaltung nicht unerwähnt.

Das Stellengesuch stieß am Wochenende auf mediales Echo. Auch eine Fernsehstation war bereits auf dem Weg zu Crepaz, um österreichweit davon zu berichten, wie er sagte. “Damit hoffe ich, dass über die Diözesangrenzen hinweg sich ein Kandidat finden lässt.” Konkrete Wunschvorstellungen an den zukünftigen Priester hat er keine – “einen Pfarrer, der allen gut zu Gesicht steht, gibt es nicht.” (APA)

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