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Oö. Ärztin in Afrika brutal erschlagen

Eine oberösterreichische Ärztin ist in Afrika brutal ermordet worden. Die aus Linz stammende Helga Seidl hatte sich 40 Jahre lang in Mauretanien für die Armen eingesetzt.

Im November wurde die 78-Jährige von vier Afrikanern an einen Sessel gefesselt und mit einem Gewehrkolben geschlagen. Die Männer hatten es auf den Geländewagen der Ärztin abgesehen. Das berichtete das „Neue Volksblatt“ in seiner Freitag-Ausgabe. Eine Bekannte fand die Ärztin mit drei Wirbelbrüchen und einer Schädelfraktur. Sie hatte bereits zwei Tage schwer verletzt und an den Sessel gefesselt durchgehalten. Nach dem Transport ins Krankenhaus der 1.400 Kilometer entfernten Hauptstadt Nouakchott ist die Frau ihren schweren Verletzungen erlegen.

Die mutmaßlichen Täter – eine der Polizei bereits bekannte Bande von vier jungen Männern im Alter zwischen 20 und 30 Jahren – waren einige Tage später aufgegriffen worden. Durch ihre Aussagen habe sich laut Zeitungsbericht der genaue Tathergang rekonstruieren lassen. Demnach hatten die Männer nachts die Lehmhütte der Ärztin aufgesucht, wobei ein Afrikaner über gesundheitliche Probleme klagte. Während die 78-Jährige den Blutdruck maß, wurde sie brutal überwältigt.

Der Bruder der Ermordeten war im Zeitungsinterview fassungslos über die Härte des Vorgehens: „Sie war eine alte Frau und wog kaum mehr als 40 Kilo. Durch ihre Arbeit in den Entwicklungsländern litt sie seit langer Zeit an Malaria, erholte sich gerade von einer Tuberkulose und war außerdem an der Hüfte operiert. Die Männer hätten meine Schwester überwältigen können, ohne ihr Gewalt anzutun.“

Helga Seidl arbeitete nach ihrem Studium im Lambarene-Krankenhaus des Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzer in Gabun. Auch nach ihrer Pensionierung wollte sie Afrika nicht verlassen. Ihrem letzten Wunsch, in Afrika beerdigt zu werden, ist die Familie nachgekommen.

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