Eine Zeit der Einschränkung sozialer Kontakte nach außen könnte auch zu mehr Beschäftigung mit der eigenen psychischen Gesundheit genützt werden. Die "Coronakrise" fordert uns alle. Gewohnte Abläufe müssen neu gedacht werden. Das gilt auch für Substanzkonsum wie Alkohol etc. In Wien verweist man hier auf das Internet-System der "Mindbase-Tools".
"Die Beschränkungen im Alltag, für viele auch das Alleinsein oder auch die plötzliche Enge im Familienalltag können zu einem Anstieg im Konsumverhalten führen. Wir wollen den Wienerinnen und Wienern die Möglichkeit bieten, selbstkritisch damit umzugehen", erklärt Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien.
Angebote gegen Sucht und Depression
Auf ihrer Website finde man geprüfte und wirkungsvolle digitale Angebote und Programme in Sachen psychische Gesundheit und zur Verringerung von Substanzmissbrauch. Alkoholkonsum reduzieren, weniger Cannabis benutzen, schlichtweg mit dem Rauchen aufhören und selbstbestimmter leben - dazu gibt es die Online-Selbsthilfe-Programme "alkcoach" und "CANreduce sowie die "Rauchfrei App".
Im Zuge der Covid-19-Epidemie gibt es auch Änderungen bei den Möglichkeiten für die Drogensubstitutionsbehandlung für Opiatabhängige und die beteiligten Ärzte, teilte die Wiener Ärztekammer ihren Mitgliedern mit. So sei mit dem zweiten Covid-19-Gesetz auch eine Änderung des Suchtmittelgesetzes im Parlament beschlossen worden.
Änderungen in der Drogen-Therapie
Dauerverschreibungen von Substitutionsmedikamenten müssen derzeit nicht mehr amtsärztlich vidiert werden, wenn dem Arzt keine Hinweise auf eine Mehrfachbehandlung der Patienten mit Substitutionsmitteln vorliegen. In Wien gibt es auch ein spezielles Versorgungssystem.
"Auch für Patienten in Heimquarantäne, die in Substitutionstherapie sind oder psychopharmakologische Medikamente benötigen, wurde ein Prozess abgestimmt: Für Patienten, die sich in Quarantäne befinden, bietet die Suchthilfe Wien an, die Medikamente aus der Apotheke abzuholen und sie zu Patienten nach Hause zu bringen", schrieb die Wiener Ärztekammer.
(APA/red)