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"Old New Vienna": Wiener Hobbyfotograf vergleicht damals und heute

1906 sah der Bereich um die Wiener Staatsoper so aus
1906 sah der Bereich um die Wiener Staatsoper so aus ©Wiener Linien
Der Wiener Hobbyfotograf Armin Dopplinger begibt sich regelmäßig auf die Spuren des alten und neuen Wiens. Auf seinem Instagram-Account stellt er historische Aufnahmen den heutigen Gegebenheiten gegenüber, was ihm eine wachsende Anhängerschaft beschert.

Mehr als 11.500 Follower verzeichnet der Instagram-Account “Old New Vienna” bis dato. Das Konzept ist so einfach wie faszinierend: Fotos des historischen Wiens, die dem Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek und der Wiener Linien entstammen, werden von Dopplinger 1:1 aus heutiger Perspektive nachfotografiert.

“Old New Vienna”: Die Stadt Wien im Wandel der Zeit auf Instagram

Daraus ergeben sich faszinierende Einblicke in die teils massiven Veränderungen, denen die Bundeshauptstadt während der letzten Jahrhunderte unterworfen war – von Denkmälern, die andernorts wieder aufgebaut wurden, bis hin zum einem schweren Brand zum Opfer gefallenen Ringtheater.

 

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In der Nacht zum 12. April 1945 brannten der Dachstuhl und der Glockenturm des Stephansdomes vollständig aus. Die Brandursache ist bis heute umstritten, wobei der Bericht über zivile Plünderer, welche in den Häusern rund um den Dom Feuer legten, das schließlich auf den Dom übergriff, am meisten verbreitet ist. Andere beschuldigten die Waffen-SS, welche den Dom durch Artilleriebeschuss in Brand geschossen haben soll; ebenso wird Artilleriebeschuss der Sowjetarmee dafür verantwortlich gemacht. Aufgrund der militärischen Lage waren keine effektiven Löscharbeiten möglich. Die Pummerin stürzte bei diesem Großbrand aus dem Glockenstuhl ab und zerschellte am Boden. Die wertvolle Walcker-Orgel von 1886 wurde durch den Einsturz des brennenden Daches oberhalb der Westempore zerstört. Zerstört wurden die nord-östliche Ecke der oberen Sakristei, das gotische Dach sowie das große gotische Fenster der Westfassade. An Einrichtungsgegenständen wurden das gotische Chorgestühl von Wilhelm Rollinger, das romanische Kreuz aus Wimpassing (Wimpassinger Kreuz), das Türkenbefreiungsdenkmal und das Lettnerkreuz zerstört (von letzterem nur Kopf und Hände erhalten), ferner die Westemporenorgel und die kleine Chororgel sowie eine Reihe von Denkmälern und Einzelfiguren. Der Wiederaufbau des Doms erfolgte unter Dombaumeister Karl Holey. Die feierliche Wiedereröffnung des Doms erfolgte bereits während der Bauarbeiten am 19. Dezember 1948; Langhaus und Chor wurden 1952 fertiggestellt (Eintreffen der Pummerin am 27. April 1952), der Südturm wurde 1954-1965 restauriert. Am Wiederaufbau beteiligten sich alle österreichischen Bundesländer: Niederösterreich spendete den Steinboden, Tirol die Fenster, Salzburg den Tabernakel, Kärnten die Kronleuchter, Steiermark das Tor, Burgenland die Kommunionbank, Vorarlberg die Bänke, Oberösterreich eine Glocke und Wien (gemeinsam mit zahlreichen privaten Spendern) das Dach. Im Dom Gedenktafel für die Dompfarrer Karl Raphael Dorr (1905-1964) und Alois Penal (1908-1968), die sich um den Wiederaufbau verdient gemacht haben. (1945/ÖNB,VGA,Schikola/wien.gv.at, Wiki) #oldnewvienna #onv1010 #stephansdom

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Die Marienbrücke wurde zwischen 1905 und 1906 als Stabbogenbrücke nach Plänen von Josef Hackhofer und Albert Hans Pecha errichtet. Namensgebend war die auf der Brüstung in Brückenmitte aufgestellte Marienstatue. Sie war eine Schöpfung von Hans Schwathe, stellte die Heilige Jungfrau Maria als Vernichterin der Sünde, umgeben von einem Rosenkranz, dar und wurde am 16. Oktober 1909 vom Wiener Weihbischof Godfried Marschall geweiht. Im April 1945 wurde die Brücke im Zuge der Schlacht um Wien gesprengt und auch die Marienstatue zerstört. Eine vereinfachte Nachbildung der Statue (von Oskar Thiede) wurde nach dem Wiederaufbau (1951) stromaufwärts neben der Marienbrücke auf dem Franz-Josefs-Kai aufgestellt. Während der Umbauarbeiten der Stadtbahn- zur U4-Trasse wurde sie vorübergehend entfernt und deponiert. Am 8. September 1983 wurde die restaurierte Marienstatue wieder auf der Mitte der Brücke aufgestellt und geweiht. Papst Johannes Paul II. wurde hier auf seiner Fahrt vom Flughafen zum Stephansdom am 23. Juni 1988 von Bürgermeister Helmut Zilk und hohen Vertretern der Stadt Wien feierlich empfangen und verweilte zu einer kurzen Andacht. Schwedenplatz, benannt zum Dank für die schwedische Hilfe nach dem Ersten Weltkrieg; vorher von 1897 an Kaiser-Ferdinands-Platz. In der Schlacht um Wien wurde 1945 der an den Schwedenplatz flussaufwärts angrenzende Häuserblock an der Adlergasse so schwer beschädigt, dass er in der Folge abgerissen und die Adlergasse aus dem Straßenverzeichnis gestrichen wurde. Seither besitzt der Schwedenplatz hier keine sichtbare Abgrenzung zum verbreiterten Franz-Josefs-Kai Richtung Rotenturmstraße mehr. Unter dem Platz verkehrt seit 6. August 1901 die Donaukanallinie der Stadtbahn, die hier eine Station hat, seit 1925 elektrisch und seit 15. August 1978 als U-Bahn-Linie U4 betrieben wird. Seit 24. November 1979 kreuzt hier die neue U-Bahn-Linie U1 die U4. Auf dem Platz verkehren die Straßenbahnlinien 1 und 2. (um 1910/ÖNB/Wiki, wien.gv.at) #onv1010 #schwedenplatz

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Das Historische Museum der Stadt Wien besteht seit 1887 und war bis 1959 im Wiener Rathaus untergebracht. Die ersten Pläne für ein Wiener Stadtmuseum am Karlsplatz wurden schon Anfang des 20. Jahrhunderts entworfen: Von Otto Wagner liegt ein besonders attraktives Projekt vor. Die Realisierung des Museumsbaus verschob sich jedoch – vor allem wegen der zwei Weltkriege – um Jahrzehnte. 1953 fasste der Wiener Gemeinderat anlässlich des 80. Geburtstags des Bundespräsidenten und ehemaligen Wiener Bürgermeisters Theodor Körner den Beschluss, ihm zu Ehren den Bau des Museums zu verwirklichen. Oswald Haerdtl wurde wurde „freihändig“ beauftragt und realisierte den Bau im zurückhaltend modernen Stil der damaligen Zeit. Haerdtl entwarf auch die Inneneinrichtung bis zur Möblierung des Direktionszimmers. Die Grundsteinlegung fand am 2. Oktober 1954 statt. Am 23. April 1959 wurde das Museum am Karlsplatz als erster und für Jahrzehnte einziger Museumsneubau der Zweiten Republik eröffnet. Im März 2015 wurde ein internationaler, anonymer, zweistufiger Architekturwettbewerb zur Erweiterung und Sanierung des Wien Museums ausgelobt. Bis Ende Mai 2015 langten Vorschläge von 274 Architekturbüros aus insgesamt 26 Ländern ein, davon 117 aus Österreich. Aus diesen Entwürfen wählte die Wettbewerbsjury unter dem Vorsitz des Schweizer Architekten Emanuel Christ und seiner Stellvertreterin Elke Delugan Meissl im Juni 2015 die 14 besten Konzepte für die zweite Runde aus. In der finalen Jurysitzung vom 19.11.2015 wurde der Entwurf von Certov, Winkler + Ruck Architekten (Graz/Klagenfurt) zum Siegerprojekt gekürt. Das bestehende Gebäude wird mit einem Leichtbau eingeschossig überbaut. Die Fassaden und alle Bauteile die, laut Denkmalschutz Vorgaben, zu erhalten sind bleiben in ihrer Gesamtheit ein Bestandteil des Konzeptes. (1938/ÖNB/Wikipedia) #onv1040 #karlskirche #karlsplatz

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Der mit der Westbahn – ursprünglich: k.k. privilegierte Kaiserin Elisabeth-Bahn – im Jahr 1858 eröffnete Kaiserin-Elisabeth-Bahnhof wurde vom Bahnarchitekten Moritz Löhr entworfen. Bei seiner Eröffnung lag der Westbahnhof außerhalb der Stadt Wien und des sie umgebenden Linienwalls. Ab 1873 wurde die Gürtelstraße, bald nur Gürtel genannt, parallel zur Stirnseite des Bahnhofs gebaut; der damalige Bahnhof zeigte vom Gürtel aus nur seine Schmalseite, nicht das repräsentative Eingangsportal. 1892 wurden die so genannten Vororte, unter anderem das Bahnhofsareal, eingemeindet. Ab 1894 wurde der Linienwall abgetragen. Seit 1897 verkehrt die erste elektrische Straßenbahnlinie Wiens, seit 1907 5er genannt, vom Westbahnhof zum Nordbahnhof, dem damals wichtigsten Bahnhof Wiens. An den alten Bahnhof erinnert noch eine Statue der ursprünglichen Namensgeberin der Bahn, Kaiserin Elisabeth, die sich früher an der Fassade des Bahnhofs befand und jetzt in der unteren Halle des Westbahnhofs aufgestellt ist. Der nach modernen Gesichtspunkten geschaffene Neubau (Entwurf Robert Hartinger) konnte 1951 in Betrieb genommen werden (Eröffnung am 24. November 1951). Der Bahnhof fügte sich damals harmonisch in das Stadtbild und galt als einer der gelungensten Bahnhöfe in Europa. Die Hauptfassade besticht durch die großflächige Verglasung und flachem Walmdach. Im oberen Geschoß der Schalterhalle enden die Gleise, während im Untergeschoß die Schalter untergebracht sind. Auf eine Bahnhofshalle wurde aus Kostengründen verzichtet. Um- und Neubau 2008-2011. Der Neubau sah unter Beibehaltung der unter Denkmalschutz stehenden und renovierten Bahnhofshalle eine großzügige Erweiterung zur “Bahnhofscity Wien West” mit Shoppingcenter vor. In der architektonischen Kritik des erneuerten Bahnhofs und der ihn umgebenden Neubauten wird einerseits der äußerst geringe Abstand dieser Bauten zum historischen Abfertigungsgebäude bemängelt, welcher die denkmalgeschützte Bahnhofshalle quasi “einklemme”, anderseits die stadträumliche Dominanz der neuen Trakte, welche den Bahnhofsvorplatz und den Europaplatz insgesamt beeinträchtige. (1910/ÖNB/wien.gv.at,Wiki) #onv1150 #westbahnhof

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Das Naturhistorische und Kunsthistorische Museum (im Bild die Rückseite des KHM) wurden 1872-1881 von Gottfried Semper (für den sie Teil seines geplanten, jedoch nicht realisierten Kaiserforums waren) und Carl von Hasenauer (nachdem Semper 1876 Wien verlassen hatte, von ihm allein) im Rohbau fertiggestellt. Sie sind symmetrisch zueinander angeordnet und (äußerlich spiegelgleich) im Stil der italienischen Renaissance erbaut (auf Semper geht die äußere, auf Hasenauer die innere Gestaltung zurück). Die Gebäude sollten mit den beiden projektierten Flügeln der Neuen Burg (von denen bis 1913 nur einer fertiggestellt wurde) durch die Ringstraße überspannende Schwibbogenportale verbunden werden. Nach außen dominieren bei beiden Gebäuden die Kuppeln, wogegen im Inneren die Stiegenhäuser den Glanzpunkt bilden. Die Attika an beiden Gebäuden ist mit Statuen besetzt, die Berühmtheiten aus der bildenden Kunst beziehungsweise Naturgeschichte darstellen. An den Haupteingängen beider Museen befinden sich allegorische Sitzfiguren. Die die Gebäude krönenden Bronzefiguren, Pallas Athene beziehungsweise Helios, stammen von Johannes Benk. Zu beiden Seiten der aus der Parkanlage gegen das ehemalige Hofstallgebäude führenden Stiegen stehen zwei Rossebändiger (Marmorgruppen von Theodor Friedl), zwischen den beiden Museen vier Brunnengruppen (Tritonen- und Najadenbrunnen, aufgestellt 1894): die beiden ringseitigen stammen von Anton Schmidgruber, die beiden anderen von Edmund Hofmann von Aspernburg und Hugo Haerdtl. 1967 ist die Straßenbahn noch die Innere Mariahilfer Straße hinuntergefahren. Heute ist die Mahü eine Begegnungszone/Fußgängerzone und die Straßenbahn wurde 1993 durch die U3 ersetzt. (1967/Wienerlinien/wien.gv.at) #oldnewvienna #onv1010 #onv1070

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