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Österreicher wünschen sich neue Wirtschaftsordnung

Acht von zehn Bürgern in Österreich wünschen sich unter dem Eindruck der europaweiten Wirtschafts- und Verschuldungskrise eine neue Wirtschaftsordnung.

Das geht aus einer Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hervor. Nur etwa jeder vierte Befragte vertraut demnach im Kampf gegen die Wirtschafts- und Verschuldungskrise in die “Selbstheilungskräfte der Märkte”. Uneins sind sich die Bürger darüber, wie der beste Weg aus der aktuellen Krise in Europa aussehen könnte. Während 42 Prozent ein deutliches wirtschaftliches Wachstum in Europa als Lösung ansehen, plädieren 37 Prozent für einen strikten staatlichen Sparkurs. 21 Prozent haben keine konkrete Vorstellung über eine Lösung.

Wirtschaftswachstum

Langfristig gesehen stellt eine deutliche Mehrheit infrage, ob “immer mehr Wirtschaftswachstum das Wichtigste ist”. Zwar halten knapp acht von zehn Befragten daran fest, wirtschaftliches Wachstum sei grundsätzlich “sehr wichtig” oder “wichtig” für die Lebensqualität der Gesellschaft. Allerdings glauben 56 Prozent nicht daran, dass Wachstum die eigene Lebensqualität steigere. Gegenüber einer Befragung im Jahr 2010 ging zudem der Anteil derjenigen, die wirtschaftliches Wachstum als “sehr wichtig” für die Lebensqualität in der Gesellschaft einschätzen um 14 Prozentpunkte zurück.

Umwelt vs. Wachstum

79 Prozent der Österreicher sind laut der Studie zudem der Meinung, dass es möglich ist, den Zuwachs an materiellem Wohlstand der Bevölkerung mit dem Schutz der Umwelt und einem sorgsamen Umgang mit Ressourcen zu verbinden. Nur jeder Siebente (13 Prozent) ist der Meinung, dass für den Erhalt der politischen Stabilität ein Zuwachs an materiellem Wohlstand in der Bevölkerung auch zulasten der Umwelt gehe könne oder zu einer weiteren hohen Verschuldung führe dürfe.

Die unter dem Titel “Kein Wachstum um jeden Preis” zusammengefasste Studie wird am Donnerstag und vor allem am Freitag auch beim Salzburger “Trilog 2012” diskutiert, wo Außenminister Spindelegger (ÖVP) die EU-Außenbeauftragte Ashton und andere führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Diplomatie empfängt.

 

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